Initiativen befragen VRR zur geplanten Preiserhöhung des Sozialtickets und fordern bezahlbares Ticket

Zum 1.4. plant der VRR eine weitere Preiserhöhung des "Sozialtickets"/ MeinTicket auf 34,75 Euro. Damit erhöht sich der Preis innerhalb von 4 Monaten um insgesamt mehr als 10%. Er umfasst dann zudem fast 10% des gesamten verfügbaren Einkommens von TransferleistungsbezieherInnen und ist fast doppelt so hoch wie der für Nahverkehr vorgesehene Anteil im Regelsatz nach SGB II und XII. Es ist zu erwarten, dass sich viele Berechtigte dieses Ticket nicht mehr leisten können.
Vor dem Hintergrund der dadurch zu erwartenden Mobilitätseinschränkungen für Menschen mit geringem Einkommen und darüber hinaus monatlichen voraussichtlichen Mindereinnahmen des VRR durch verlorene Ticketeinnahmen fragen die Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf, das Sozialforum Dortmund und attac Niederrhein, wie die Mitglieder der Verbandsversammlung des VRR zu der Preiserhöhung stehen.
Die Initiativen betonen, dass Mobilität auch für Arme wichtig, notwendig und gerecht ist. Arme wohnen öfter in städtischen Randgebieten, müssen mindestens genauso oft wie andere zu (innerstädtischen) (Fach-)Ärzten, Verwandten, Hilfeeinrichtungen, potentiellen Arbeitgebern.
Notwendig ist ein Ticketpreis, der wenigstens den Rahmen des dafür vorgesehenen Anteils im Regelsatz nicht überschreitet.
Bessere Modelle waren und sind möglich. In Münster etwa wird immerhin ein Ticket ab 18,- Euro angeboten. Köln und Bonn bzw. der VRS bieten verschiedene Modelle an. Diese sind zudem trotz ähnlichem Preis übertragbar und weiterhin werden ermäßigte Vierertickets angeboten.
Die Anfragen an die 18 ordentlichen Mitglieder der Verbandversammlung des NVN (Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein) wurden persönlich versendet.

Autor:

Klaus Kubernus-Perscheid aus Wesel

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