GRÜNE Kreistagsfraktion: IHK-Broschüre bietet Scheinlösung
Die gemeinsame herausgegebene Broschüre von vero Baustoffverband und IHK Niederrhein mit deren einseitig bewerteten Vorschlägen zu von ihnen gewünschten Abgrabungsflächen kritisiert Helga Franzkowiak, GRÜNES Kreistagsmitglied, deutlich:
Kampfansage statt Kompromiss
„IHK und Auskieser gaukeln mit ihrem Papier Kompromissbereitschaft vor. Es ist jedoch die Neuauflage alter Forderungen der Kiesbarone, um möglichst schnell an alle Wunschflächen zu kommen.
Grundwasser-, Trinkwasser- und Naturschutz, Erhalt hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen und auch die Möglichkeit dringend benötigte Gewerbeflächen vorhalten zu können sollen dem Raubbau geopfert werden. Kein Schutzgut soll tabu bleiben, alles soll auf den Prüfstand. Überall wo Kies liegt – das ist am Niederrhein flächendeckend - sollen andere Nutzungen weit über den diskutierten Versorgungszeitraum hinaus ausgeschlossen werden.
Mit Tauschangeboten soll der perfide Versuch unternommen werden, später auch noch die Mengen abgraben zu können, die heute noch nicht zur Verfügung stehen.
Aber die gebeutelten Kommunen und die engagierten Bürgerinitiativen haben diesen faulen Vorschlag durchschaut und lassen sich nicht auseinanderdividieren.
Ganz im Gegenteil: Auch die Neu-Betroffenen werden sich erheben und der Kiesindustrie zeigen, dass sie unerwünscht ist, davon bin ich fest überzeugt“, so Franzkowiak weiter.
Hubert Kück, Vorsitzender der GRÜNEN Kreistagsfraktion:
„Macht sich Herr Dr. Dietzfelbinger zum Handlanger der Kiesindustrie?
Nach dem Gesetz hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) die Aufgabe, das Gesamtinteresse aller ihr zugehörigen (zwangsangeschlossenen) Gewerbetreibenden abzuwägen und sich dafür einzusetzen. Stattdessen versucht sie einseitig Pflöcke für die Kiesindustrie einzuschlagen.
Das von Herrn Dr. Dietzfelbinger (Hauptgeschäftsführer Niederrheinische IHK) unterzeichnete Papier hat aber einseitig und ausschließlich die wirtschaftlichen Interessen der Auskiesungsunternehmen im Mittelpunkt der Betrachtung.
Ich frage mich daher allen Ernstes: Sucht Herr Dr. Dietzfelbinger ein neues Betätigungsfeld in der Kieswirtschaft?
Als Lobbyist hat er sich schon klar geoutet. Es geht ihm offensichtlich um die maximale Ausbeutung von Kies und Sand bei uns am Niederrhein.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.