Gesamtschuldependance auf dem Prüfstand: Zur Zukunft der Weseler Schullandschaft
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- Wie sich die Weseler Schullandschaft verändern könnte, wird am 23. Juni im Weseler Stadtrat festgelegt.
- Foto: Michael Wähnelt
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Wesels neues Hassthema geht in die entscheidende Phase: Mit 9:8 Stimmen stimmte der Schulausschuss für die Einrichtung einer neuen Gesamtschuldependance in der Weseler City. Somit wird dieser Vorschlag von SPD, Grünen, die Linke und WWW-Piraten dem Stadtrat vorgelegt.
Angesichts der bekannten Mehrtheitsverhältnisse kann man davon ausgehen, dass der Vorschlag abgenickt wird. Was bedeutet, dass sowohl die Martini-Hauptschule als auch die Realschule Mitte in diesem Spätsommer zum letzten Mal neue Eingangsklassen bilden und anschließend auslaufen. Lediglich die Konrad-Duden-Realschule soll in der bestehenden Form erhalten bleiben.
Mit der absehbaren Entscheidung für eine Gesamtschul-Dependance wollen die Befürworter diese Schulart stärken und zugleich dem Elternwillen entsprechen: Eine ganze Reihe von potenziellen Neuanmeldern an der Lauerhaas-Gesamtschule musste im vergangenen Jahr abgelehnt werden.
Das Andreas-Vesalius-Gymnasium und das Konrad-Duden-Gymnasium sollen von der aktuellen Entwickung nicht betroffen sein. Wortmeldungen ihrer Schulleiter Dorothee Brauner und Heinzgerd Schott zeugen trotzdem von Sorgen: Sie fürchten um ihre Schülerbestände, da künftig nicht nur die Schulformen, sondern auch das G8- und das G9-System wieder stärker konkurrieren. Letzteres (neun Unterrichtsjahre) ist an Gesamtschulen gesetzt.
Im Fachausschuss hieß es, durch die Entscheidung für einen Ausbau der Gesamtschule solle "den Schulwahlwünschen in größtem Maße Rechnung" getragen werden. Viele Beobachter - vor allem bei CDU, FDP, Weseler Schulleitern und Pädagogen - bezweifeln jedoch, dass der Elternwille in genügendem Maße berücksichtigt wird.
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Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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