„FDP/VWG: Moerser Campus für die drei Berufkollegs ist Verschwendung von Steuergeldern“

Nach Ansicht der FDP-VWG-Kreistagsfraktion ist es erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit der Landrat der Öffentlichkeit die innerhalb nur eines Jahres drastisch gestiegene Bausumme für den geplanten Campus der Berufskollege Moers von nunmehr knapp 90 Millionen Euro präsentiert - und das, obwohl der eigentliche Baubeginn noch in ferner Zukunft liegt. "Noch erschreckender ist jedoch, wie gelassen eine große Kreistagsmehrheit die fadenscheinigen Argumente der Verwaltung für die Kostenexplosion zur Kenntnis nimmt und akzeptiert, dass ihr eigener Kreistagsbeschluss damit aus den Angeln gehoben wird", so der Fraktionsvorsitzende Heinz Dams. Denn Mitte letzten Jahres beschloss der Kreistag eine Auslobung, bei der klare Vorgaben bezüglich der Investitionskosten gemacht wurden. Hier ein Auszug: "Der Gesamtkostenrahmen von 83,0 Millionen € (...) ist zwingend einzuhalten und bei der Gebäudeplanung zu berücksichtigen."
Noch vor wenigen Jahren mussten sich FDP und VWG anhören, sie seien populistische Schwarzmaler mit ihrer Prognose, dass am Ende dieses überflüssige und unsinnige Campus-Projekt eine dreistellige Millionensumme verschlingen wird. Jetzt muss auch der naivste Befürworter dieser Schulfabrik aufgrund der aktuellen dramatischen Kostenentwicklung zugeben müssen, wie richtig FDP und VWG liegen werden. "Mit der Umsetzung dieses Bauprojekts werden ohnehin knappe kommunale Finanzmittel verschwendet, die für die Durchführung erheblich effizienterer Bildungsinvestitionen an kreiseigenen Schulen fehlen werden - oder über die Kreisumlage den klammen Kommunen in Rechnung gestellt werden", erläutert Dams. Dass dabei zwei völlig funktionsfähige und noch kürzlich modernisierte und sanierte Schulgebäude dem Erdboden gleich gemacht werden, mache das Vorhaben noch absurder. Vor nur wenigen Jahren galt beispielsweise das Berufskolleg Technik als so zukunftsfähig, dass es mit einer Photovoltaikanlage und einem Heizkraftwerk ausgestattet wurde. Vor diesem Hintergrund beantragte die FDP/VWG-Kreistagsfraktion noch in der letzten Kreistagssitzung vor den Sommerferien, nach der Devise "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" das Bauvorhaben zu stoppen, um stattdessen erheblich kostengünstigere Sanierungsmaßnahmen an den Berufskollegs Mercator und Technik vorzunehmen - leider ohne Erfolg.

Jetzt sieht sich die FDP/VWG-Fraktion vor der Herausforderung, das Projekt kritisch zu begleiten, um die negativen Folgen für die Schülerinnen und Schüler der Moerser Berufskollegs durch den Campus zumindest zu minimieren: "Nach unserer Überzeugung ist die aktuell angedachte ÖPNV-Anbindung völlig unbefriedigend, weil sie für die üblichen Stoßzeiten zu wenig Kapazitäten bietet", betont Martin Kuster, Stv. Fraktionsvorsitzender und zugleich stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses im Kreistag. Wenn hier nicht noch deutliche Verbesserungen erfolgen, werde dies negative Auswirkungen auf den Schulbetrieb, z. B. auf die Stundenplanung, haben. Zudem werde die Aufgabe, auf dem knapp bemessenen Gelände ausreichenden Parkraum für die rund 4.500 Schülerinnen und Schüler zu schaffen, nur schwer, z. B. durch weitere Kosten wie den Bau eines Parkhauses, zu bewältigen sein. "Die FDP/VWG-Fraktion wird sofort intervenieren und öffentlich anprangern, wenn zur Begrenzung von zu erwartenden weiteren Kostensteigerungen faule Kompromisse zulasten der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden, indem Standards bei der Verkehrsanbindung oder beim Raum- und Funktionsprogramm abgesenkt werden", warnt Kuster.

Autor:

Heinz Dams aus Wesel

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