Entlastung in der Pflege
Die Fraktion der SPD im Kreistag fordert mehr Personal für die gerontopsychiatrischen Fachberatungsstellen im Kreis Wesel
In einem Antrag an den Sozialausschuss wird die Kreisverwaltung dazu aufgefordert, ein Verfahren zu entwickeln, um bei den gerontopsychiatrischen Fachberatungsstellen neue Stellen zu schaffen.
Es brauche eine quantitative - und damit auch qualitative -Verbesserung der Situation in diesem Bereich, unterstreicht die gesundheitspolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion, Gertrud Seel.
"Bereits im Oktober 2012 hat der Fachbereich Demenz selbst in einer Broschüre mit dem Titel "Verbesserung der häuslichen Versorgungssituation von Menschen mit Demenz im Kreis Wesel" eingestanden, dass man mit dem Personalbestand nicht zurecht kommt", betont die SPD-Politikerin.
Mit einer vorsorgenden Beratungspraxis sei es langfristig möglich, solche neuen Stellen gegenzufinanzieren, ergänzt ihre Stellvertreterin Martina Waggeling. "Denn wenn aufgrund der Beratung Angehörige ihre Partner oder Anverwandten ambulant weiter zu Hause versorgen, spart das Geld."
Die beiden Politikerinnen haben den Einspareffekt mal gegengerechnet: Würden drei betroffene Personen ein Jahr lang nicht im Altenheim untergebracht, könne man damit allein schon eine Vollzeitstelle finanzieren, so Waggeling. "Das rechnet sich also nachhaltig, dass der Kreis an der Stelle in Vorleistung geht."
Der Kreis brauche in dem Bereich sehr dringend mehr Luft, ergänzt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Peter Kiehlmann. "Wir verzeichnen allein für die ersten drei Quartale 2016 im Pflegebereich ein Defizit von 3,8 Millionen Euro. Das wäre für den Kreis ein Weg, um das System im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten effektiv zu entlasten."
Damit man aber den konkreten Bedarf an Stellen und die Einsparmöglichkeiten definieren kann, soll die Verwaltung bis zum nächsten Sitzungszug alle Kennzahlen der Fachberatung Demenz für die Jahre 2013 bis 2016 offenlegen, so der SPD-Politiker.
"Es wäre auch sinnvoll, über die Entwicklung in diesem Bereich regelmäßig unterrichtet zu werden - am besten jährlich, aber zumindest alle zwei Jahre."
Autor:Peter Kiehlmann aus Wesel |
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