Einsprachig oder zweisprachig?

Der von dem Integrationsrat organisierte überaus interessante und beachtenswerte Vortrag von Muhammet Mertek, Lehrer für Türkisch und Autor, zum Thema „Migrantenkinder im deutschen Schulsystem“ hat sich in die Punkte Medien, Schule, Eltern und Sprache gegliedert. Wenn es um Integration geht, ist meistens sehr schnell die Rede von Sprachproblemen. Aber ist das ein wirkliches Problem? Sicher hängt Sprache mit denken und verstehen zusammen, denken kann ich auch, wenn ich zum Beispiel türkisch spreche.
Sicher hat die Sprache in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Bedeutung. Da der Spracherwerb bereits von Geburt an erfolgt, müssen sich Eltern entscheiden in welcher Sprache sie mit ihren Kindern sprechen können und möchten. Ein Sprach-Mischmasch ist allerdings zu vermeiden, weil dann keine Sprache richtig gesprochen werden kann. Was spricht eigentlich pädagogisch dagegen, wenn Kinder zunächst rein türkischsprachig aufwachsen und in der Kindertagesstätte und der Grundschule die deutsche Sprache erlernen? Damit dieses Erlernen der deutschen Sprache als Zweitsprache erfolgreich verläuft, müssen die Eltern selbstverständlich auch die deutsche Sprache lernen. Hier hat der Integrationsrat völlig recht, sich erst einmal an die Eltern zu wenden.
Zu fordern wären aus dem oben Geschriebenen meines Erachtens zweisprachige Einrichtungen. Eine solche Öffnung würde allerdings für das deutsche Bildungssystem eine große Herausforderung bedeuten.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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