Ein Dorf sieht „Gelb“: Probeabschaltung der Ampel in Büderich für zwei Monate

Jana Wittig und Walter Pütz halten die Abschaltung für sehr gefährlich
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Nachdem sich durch die Verlegung der B58 die Anzahl der Autos, welche die Weseler Straße in Büderich benutzen, von ca. 20000 pro Tag auf ca. 4500 reduziert hat, sieht die Stadt Wesel keinen Grund mehr, die Ampel an der Kreuzung Marktstraße, Rheinallee/ Weseler Straße weiter in Betrieb zu halten.

Diese könnte nach Meinung der Verwaltung an anderer Stelle effizienter und kostenreduzierender eingesetzt werden. Nun soll eine zweimonatige Probeabschaltung, die bereits in der letzten Woche begonnen hat, diesen Plan rechtfertigen, zumal eine langfristige, in Zusammenarbeit mit dem Büdericher Bürgerforum entwickelte Planung zur Umgestaltung der ehemaligen Durchgangsstraße besteht, jedoch, so Andreas Gardemann vom Bürgerforum, aus finanziellen Gründen noch nicht realisiert werden kann.

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, sowie künstliche Hindernisse zur Verkehrsberuhigung gibt es an beiden Ortseingängen, nur gilt dazwischen, also auch an der umstrittenen Ampelkreuzung, 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit, die zudem nicht allzu oft eingehalten wird. So stellt die Überquerung der Weseler Straße sowohl für Fußgänger, als auch für Autofahrer aus der Rheinallee oder der Marktstraße eine nicht unerhebliche Gefahr dar, zumal durch die Parkstreifen an beiden Seiten der Weseler Straße die Sicht auf den fließenden Verkehr nicht gerade die beste ist.

Walter Pütz, Immobilienmakler im Polderdorf, bezeichnet die Maßnahme als „Verschlimmbesserung“. Er beobachtet jeden Tag von seinem unmittelbar vor der Kreuzung befindlichen Büro gefährliche Verkehrssituationen, ebenso wie Frisörmeisterin Jana Wittig, deren Geschäft sich gegenüber seinem befindet. Sie fragt sich: „Was bedeutet Probeweise Abschaltung? Muss erst jemand überfahren werden, bevor die Verwaltung Pro und Kontra der Maßnahme bewerten kann?“

Unbegründet ist diese Frage nicht; denn die Weseler Straße teilt das Dorf. Während sich ein Arzt und ein Supermarkt auf der „Rheinseite“ befinden, gibt es Apotheke, Grundschule, Kindergarten und andere Einrichtungen jenseits der ehemaligen B58. Ein Überqueren der Straße ist also auch für Kinder und ältere Leute unerlässlich.

Hermann- Josef Hantermann, ebenfalls Geschäftsmann im Weseler Ortsteil, ist sich sicher: „Die einzig sinnvolle Lösung vor Abbau der Ampel und Realisierung der geplanten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung besteht in durchgehender Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, einer durchgehenden Rechts- vor- Links- Vorfahrtregelung, wie sie auch im Rest des Dorfes besteht und einem Zebrastreifen an der relevanten Kreuzung. Hierdurch würden auch wieder beide Teile der Ortschaft zusammengefügt“. Andreas Gardemann bekräftigt dies und meint, hier habe man den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht.

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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