"Ein Baumarkt gehört ins Gewerbegebiet, ein Lebensmittelmarkt in die City!"
CentrO, Ruhrgebiet, Internet - schön und gut. Aber ist es nicht auch etwas Besonderes, sein Geld in heimatlichen Unternehmen auszugeben?! Der Weseler/Xantener startet eine Berichts-Serie zum Thema „Kauf lokal und nicht im Netz!“ Lesen Sie den Auftakt der aktuellen Print-Ausgabe.
In diesem Beitrag nimmt Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein (EHDVN) Stellung zur Thematik. Lesen Sie hier sein Statement.
„Man kann hier noch nicht einmal eine Bratpfanne einkaufen!“ Oder: „Früher gab es die Milch um die Ecke!“ Das sind die Aussagen von Bürgern, wenn der Einzelhandelsverband in Diskussionsrunden zur Situation des Einzelhandels spricht.
Bommann drückt‘s so aus: „Man kann nur Verständnis für diese Äußerungen zeigen, denn in der Tat sind die Wege zum Einzelhandel nicht nur in Wesel oder Hamminkeln weiter geworden. Das heißt: Nicht jeder kann diese weiten Wege gehen. Der Anteil der immobilen Bevölkerungsteile steigt und wir müssen den demografischen Wandel berücksichtigen, der uns alle betrifft!
Wussten Sie, dass das Durchschnittsalter der Weseler Bevölkerung heute bei rund 44 Jahren (Hamminkeln rund 43 Jahre) liegt und nach den Prognosen für 2030 auf 50 bzw. 52 Jahre steigen wird? Deshalb ist es unsere Aufgabe, der örtlichen Politik aufzuzeigen, wie wichtig eine bürgernahe Versorgung ist. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sollten erkennen, dass jeder „Klick“ Umsatz im Internethandel bedeutet und dem Einzelhändler vor Ort entzogen wird!
Vor 30 Jahren gab ‘s noch Tante-Emma-Läden
Ein Blick in die Statistik mache deutlich, was der Leser, wenn er drei Jahrzehnte zurück schaut, möglicherweise noch in Erinnerung hat, nämlich den Tante Emma Laden oder das Fernsehfachgeschäft vor Ort. Die Supermärkte und der traditionelle Lebensmitteleinzelhandel hätten - ähnlich wie die inhabergeführten Fachgeschäfte - die Hälfte ihrer Marktanteile verloren.
In Wesel setzt der Einzelhandel mehr um, als Kaufkraft beim Bürger vorhanden ist. Es zeigt sich, dass die Einzelhandelskonzepte, die der Rat beschlossen hatte, eine positive Wirkung auslösen.
Ein Baumarkt gehört ins Gewerbegebiet, der Lebensmittelmarkt in die City bzw. in die Stadtteilzentren und die Bekleidungsgeschäfte gehören in die gewachsenen Einkaufsbereiche - das ist Urbanität!“
Lesen Sie hier einen Kommentar zum Thema!
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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