EHDV-Bilanz für 2014: "Mehr Licht als Schatten" und "Blüht der Handel, blüht die Stadt"

Von links: Wilhelm Bommann, Alfred Walzer, Dr. Ulrich Kleier. | Foto: EHDV

In einer Jahrespresseinformation gab der Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Niederrhein (EHDV) die Ergebnisse seiner Jahresumfrage bekannt, die der Verband bei seinen Mitgliedsunternehmen durchführte. Vorstandsvorsitzender Alfred Walzer: „Unsere Jahresumfrage hat gezeigt, dass die Umsätze im Einzelhandel in 2014 unterschiedlich ausgefallen sind.“
Knapp über 60 Prozent hätten eine positive Umsatzentwicklung verzeichnet, so Walzer weiter.

Die Zahl der Unternehmen, die zumindest das Vorjahresergebnis (2013) erreichten bzw. ein leichtes Umsatzplus erzielen konnten, lag bei 71,4 Prozent. Dieses Ergebnis zeigt, dass einerseits das Konsumklima anhaltend hoch war, aber auch andererseits Umsätze in den Online-Bereich abgewandert sind.

Wie Alfred Walzer erfreut konstatierte, bildet der Einzelhandel weiter auf hohem Niveau aus. Alfred Walzer: „Mit 1.004 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Kammerbezirk ist das Vorjahresergebnis nicht ganz erreicht worden.“ Dieses Ergebnis vermelden zu können, zeigt, so Walzer weiter, dass der Handel qualifizierten Nachwuchs nachfragt und Jugendlichen eine Perspektive im Handel gibt.

Wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Dr. Ulrich F. Kleier, anführte, sind die Aussichten für 2015 nicht schlecht. Nach wie vor niedrige Zinsen veranlassen manchen Bürger, Anschaffungen in mittel- und langfristigen Konsumgütern zu planen, so Dr. Kleier weiter. Zu diesen Gütern zählen z. B. Einrichtungsgegenstände, Elektronikartikel aber auch Textilien, Spielwaren oder Hausratsartikel.

Aus den Antworten der Umfrage war auch die Sorge zu entnehmen, dass trotz des demographischen Wandels immer mehr Einzelhandelsflächen entstehen. Jeder fünfte Einzelhändler sieht diese Entwicklung mit Sorge und möchte, dass die Politik die Zentren bzw. Stadtteilzentren stärkt. „Eine deutliche Botschaft an die lokalen Entscheidungsträger“, so Walzer.

„Viele Umsätze werden heute über das Internet abgewickelt und führen dazu, dass insbesondere der Fachhandel an Marktanteile verloren hat“, so Hauptgeschäftsführer Wilhelm Bommann. Da dieser im hohen Maße personalintensiv ist, werden auf Dauer negative Beschäftigungseffekte nicht ausbleiben, so der Verbandsvertreter.

E-commerce

hatte auf Bundesebene ein Umsatzplus von 17 Prozent erzielt und lag damit deutlich über dem Wachstum des stationären Einzelhandels (ca. 1 Prozent).
Diese Entwicklung hat der hiesige Einzelhandel in seine Unternehmensentscheidungen einfließen lassen. In der Jahresumfrage des Verbandes gaben knapp 39,3 Prozent der befragten Einzelhändler an, auch über das Internet zu verkaufen.

„Die getätigten Umsätze in diesen Unternehmen lagen überwiegend unter 5 Prozent des Gesamtumsatzes“, wie Alfred Walzer betonte. Trotzdem müssten die Einzelhändler für sich prüfen, inwieweit der Handel über das Internet zur eigenen Ergebnisverbesserung beitragen könne, so Walzer weiter.

92,9 Prozent der Befragten sehen im Internethandel eine Gefahr für den stationären Einzelhandel. „E-commerce ist das Top-Thema im Einzelhandel“, wie Walzer betonte. Jeder Internetkäufer müsse sich bewusst sein, dass der Fachhandel zusätzlichen Service anbieten würde und diese Leistung sich zum Teil auch im Preis widerspiegelt.

„Der Einzelhandel befindet sich im größten Strukturwandel seit Einführung der Selbstbedienung“, so drückte es ein Verbandsvertreter aus. Es gäbe im Verbandsgebiet unterschiedliche Ansätze, sich mit dem Onlinehandel auseinander zu setzen, wie Beispiele in Duisburg und Wesel zeigten.

Wesel bindet erfolgreich Kaufkraft an die Stadt

Der Weseler Einzelhandel konnte seinen Kaufkraft-Quozienten in den vergangenen 13 Jahren um einen Prozentpunkt steigern. "Trotzdem müsse sich die Stadt weiter entwickeln. Begrüßt werden die klare Haltung der Stadt, Einzelhandel mit zentrenrelevanten Sortimenten nur in der Innenstadt bzw. Stadtteilzentren anzusiedeln. Nur so wäre es zukünftig möglich, die Bedeutung der Stadt Wesel als Einkaufsstadt beizubehalten.
„Mit diesem beschlossenen Einzelhandelskonzept könne die Stadt ihre langfristigen Entwicklungslinien festlegen und Entscheidungssicherheit beim Einzelhandel, bei Hauseigentümern und Investoren schaffen“, so Bommann.

Mit den Seminaren am 24.2. (Die Homepage – Neues Schaufenster oder Irrgarten?), 24.3. (Mein Online-Shop – Wie geht das?), 14.4. (Social Media) oder 5.5.2015 (Offline – der Faktor Mensch im Handel der Zukunft) hätte jeder Einzelhändler die Möglichkeit, seine Zukunftsstrategien festzulegen.

„Der Wettbewerb zwischen stationärem und Internethandel wird noch schärfer werden und es ist unumgänglich, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen“, meint der EHDV-Geschäftsführer.

Die Gewerbe-Entwicklung in Hamminkeln

Mit Interesse haben die Verbandsvertreter den Verkauf des Grundstücks an der Blumenkamper und Raiffeisenstraße in Hamminkeln verfolgt, womit eines der besten innerstädtischen Lagen einer Entwicklung zugeführt werden kann.
„Geht doch!“, so Bommann.

Weiter sagt er: „Wir werden uns bei der Erstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes einbringen. Das alte Konzept müsste nach mehr als acht Jahren den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen abgepasst werden.Einzelhandel, Investoren und die Bürger brauchen Rechtssicherheit, die wird durch ein aktuelles Einzelhandelskonzept gewährleistet“, so Bommann.

Außerdem müsse auch im Gesamtinteresse von Hamminkeln daran gedacht werden, dass für die Ortsbereiche Dingden und Mehrhoog zurzeit gar keine konzeptionelle Grundlage existieren würde.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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