Die Polizei - immer dein Freund und Helfer?

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Ich bin Taxifahrer und in meiner Jobausübung als Taxifahrer sehe ich mich auch als Taxifahrer, und nicht als Geldeintreiber.
Folgendes ist geschehen:

In der Nacht vom 25. zum 26. Mai 2017 wurde ich mit meinem Taxi zur Polizeiwache Wesel bestellt um dort einen älteren Mann zu einem Hotel nach Hünxe zu fahren, angeblich weil in Wesel schon alle Hotelzimmer belegt waren (wie mir später mitgeteilt wurde). Der Mann sprach nur gebrochenes deutsch, war gehbehindert und hatte in Wesel keine Unterkunft. Mir wurde nur gesagt wohin ich ihn fahren soll und ich solle mich vorher vergewissern ob er genügend Geld habe. Ob der Mann überhaupt willens ist gefahren zu werden und zu zahlen wurde mir nicht gesagt. Mir wurde auch nicht gesagt, was der Mann überhaupt auf der Wache mache, ich wurde nicht über die Gesamtsituation aufgeklärt. Ich habe mir also von dem Mann sein Geld zeigen lassen und habe mit ihm schließlich die Fahrt angetreten. Im Laufe der Zeit wurde er immer unwilliger und fragte ob es denn in Wesel kein Hotel gäbe. Da ich über die Situation nicht bescheid wusste habe ich die Vermutung geäußert, dass es wohl in Wesel kein freies Hotel mehr gäbe. In Hünxe an der Raststätte Marché angekommen (die zum Hotel gehörte), machte der ältere Mann einen Aufstand. Dort war zufällig ein Mitarbeiter der sich mit ihm auf kurdisch verständigen konnte. Der Mann war nicht willig soweit abgelegen zu übernachten und am nächsten Tag wieder mit dem Taxi abgeholt um nach Wesel gefahren zu werden. Das hätte ihn samt Übernachtung an die 100 Euro gekostet, und damit hatte er keinen Vertrag! Wie ich später erfahren habe soll er angeblich von der Türkei mal eben nach Deutschland geflogen sein um sich in Deutschland einer medizinischen Behandlung zu unterziehen und sei in seine frühere Heimatstadt Wesel gefahren und habe dort keine Unterkunft gefunden. Wie er zur Polizeiwache kam und warum die Polizei über seinen Kopf hinweg entschieden habe dass er in ein abgelegenes Hotel übernachten soll, ist mir ein Rätsel .

Ich habe den Mann wieder dort hingefahren wo ich ihn abgeholt habe. Er hat mir zwar die Hinfahrt bezahlt, er war aber nicht bereit mir die Rückfahrt zu bezahlen, und er war auch nicht bereit, den Fahrpreis-Schuld-Anerkenntnis-Schein zu unterschreiben (was ich völlig verstehen kann). Der Mann hat im Vorzimmer der Wache noch einigen Aufstand gemacht, die Beamten haben aber gar nicht darauf reagiert. In so einer Situation wagte ich es nicht, der Polizei zu sagen dass dieser Mann die Rückfahrt nicht bezahlt hat - zudem waren sie es, die mir die Sache eingebrockt haben.

Erst am Anfang der nächsten Woche hatte der zuständige Beamte wieder Dienst. Ich rief ihn an und bat ihn dazu um Stellungnahme. Er zog sich aus der Affäre mit seiner Verantwortung und sagte mir dass die Polizei dafür nicht zuständig sei diesen Mann ausfindig zu machen und das Geld einzufordern. Ich müsse das Geld zivilrechtlich einklagen.

Warum sollte ich Geld von einem alten kranken Mann einklagen, der mit einer Sache überrumpelt worden ist, zudem der Erfolg der Sache fraglich ist?

Wieviele Jahrhunderte existiert schon die Polizei? Sie machen doch ihren Job nicht zum ersten Mal! Gibt es denn keine Handhabe für Leute die keine Unterkunft (warum auch immer) haben? Warum gibt es auf Polizeiwachen keine provisorischen Übernachtungsmöglichkeiten?

Am Ende ist der Taxifahrer wieder der Dumme und bekommt die nicht bezahlte Fahrt vom Lohn abgezogen!

Autor:

Manuel Kodrun aus Wesel

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