Die CDU Wesel will nicht mit mir reden.

Eigentlich wollte ich dem CDU-Vorsitzenden Herrn Schott nur eine Frage stellen, normalerweise eine Sache von wenigen Minuten. Man ruft die Webseite der CDU Wesel auf, klickt auf „Kontakte“ und schickt die Mail ab.
Aber, Pustekuchen. Auf dieser Website fand ich nur seine Telefonnummer, die ich aber bewusst nicht nutzen wollte.
Da aber zwei weitere Links unter "Kontakt" vorhanden waren, dachte ich mir, na gut, dann nimmste die. Der erste Link führte mich dorthin wo ich am Anfang war, nämlich zur Startseite und der zweite informierte mich über die Telefonnummer von Herrn Schott. Toll! Nicht verzagen, sprach ich mir Mut zu, da ist ja immer noch der Button "Impressum". Und was fand ich dort? Dreimal dürfen Sie raten. Richtig, die Telefonnummer von Herrn Schott.
Ratlosigkeit machte sich breit. Doch dann die Erlösung, der Button "Über uns". Wow dachte ich, da sind ja sogar alle Ortsverbände aufgeführt. Voller Erwartung den ersten, Büderich, angeklickt. Was war dort zu finden? Nichts, nothing! Nein ich will bei der Wahrheit bleiben, da stand doch etwas. Unter dem einzigen dort befindlichem Wort "Inhalt" war nichts. Komisch dachte ich, aber was soll’s, kann passieren. Ab zum nächsten, Bislich. Was soll ich sagen, auch dort: nichts. Jetzt war meine Neugier so richtig hellwach. Ginderich. Gähnende Leere, nichts. Ob das an der linken Rheinseite liegt war mein Gedanke? Mit einem großen Sprung war der Rhein überquert und hoffnungsvoll landete ich rechtsrheinisch in Flüren. Ich hatte mir vorsorglich schon eine Lupe als Hilfsmitte bereit gelegt, das aber half auch nichts. Die große Leere erwartete mich schon. Mir schwante Böses. Mit zittriger Hand, das Schlimmste befürchtend, Obrighoven-Lackhausen angeklickt und die grausame Wahrheit präsentierte mir die die schon bekannte Leere.

Meine letzte Hoffnung konzentrierte sich nun auf den letzten verbliebenen Ortsverein, Wesel.
Hier agiert die Politik, hier tobt das Leben, hier erwartet dich die große Erlösung!
Das Leben kann so grausam sein. Ein schwarzes Loch tat sich auf, die große Leere grinste mich an und mir schwanden die Sinne.
Irgendwann erwachte ich, resigniert, hoffnungslos, am Boden zerstört.
Da, was war das? Eine Stimme flüsterte mir zu, die Fraktion, Junge, die CDU-Fraktion.
Ja natürlich, warum bin ich nicht sofort darauf gekommen? Die Lebensgeister erwachten. Das Mailformular war schnell gefunden, der Adressat war schon eingefügt und ab ging die Post. Und dann die riesengroße Überraschung, schon nach 3 bis 4 Minuten erhielt ich eine Antwort! Zwar wunderte ich mich, warum die CDU-Fraktion auf Englisch antwortete, schließlich ist die CDU für ihren Patriotismus bekannt, aber andererseits kann eine gewisse Modernität auch nicht schaden.
Aber da stand dann dieser Satz in der Betreffzeile: „Mail delivery failed: returning message to sender“ und mir wurde klar, die weseler CDU bleibt für mich unerreichbar.
Dabei wollte ich doch nur eine klitzekleine Frage stellen, denn eine Aufgabe der Parteien besteht ja auch darin, zur politischen Willensbildung der Bürger beizutragen.
Ich wollte nur fragen warum im 21-igsten Jahrhundert und 67 Jahre nach dem Ende des Faschismus und des sogenannten „Dritten Reiches“ in der Verfassung der demokratischen Bundesrepublik Deutschland bis heute immer noch die Begriffe „Reich“ und „Reichsgebiet“ zu finden sind.
Aber vielleicht kann mir ja irgendein anderer freundlicher Lokalkompass-Besucher diese Frage beantworten.

Autor:

Klaus Weil aus Wesel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

4 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.