Die Anderen im Kreise ihrer Lieben, oder: Weihnachtswahrheiten auf 18 Quadratmetern
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- hochgeladen von Dirk Bohlen
Ob‘s bei uns jemals wieder weiße Weihnachten gibt?
Ob das Essen diesmal allen Verwandten schmeckt, die sich an der Feiertags-Tafel versammeln?
Ob das neueste iPhone die Beschenkten ausreichend begeistert?
Ob die Kinder sich der Feststimmung zuliebe ausnahmsweise mal für drei, vier Stündchen vom geliebten Internetfernsehen lösen können?
Luxusfragen, deren Bedeutsamkeit nicht ihrem Präsenzlevel in unseren Köpfen entspricht.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in dieser einfachen Wohnung. Drei mal sechs mal zweieinhalb Meter groß. Nach mehr als vierwöchiger Reise, weite Strecken davon zu Fuß, sind Sie endlich hier angekommen. Nichts Dolles, aber besser als das Feldbett in der Lagerhalle, in der Sie in der Sie fast zwei Monate lang lebten.
Von da drüben hören Sie weihnachtliche Chorlieder durch ein offenes Fenster. Alle anderen Menschen in diesem Ort sitzen bei ihren Lieben.
Sie nicht.
Sie sind ein Flüchtling.
In diesem Sinne, ein besinnliches Weihnachtsfest.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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