Grußwort zum Jahreswechsel in Wesel

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp: "(...) Zuversicht, dass wir den Herausforderungen gerecht werden!"

Liebe Weselerinnen und Weseler,
was für ein Jahr!

Wer hätte sich vor nicht einmal zwölf Monaten vorstellen können, dass es in Europa, nur 2000 Kilometer von Wesel entfernt, wieder Krieg gibt, mit zehntausenden Toten auf ukrainischer Seite - und auch auf russischer?

Dass das Putin’sche Russland seine Schwestern und Brüder völkerrechtswidrig überfällt und immer noch dabei ist, mit Terror unschuldige Menschen zu töten und die Infrastruktur der Ukraine zu zerstören? Dass viele Menschen, Frauen mit Kindern, fliehen, ist nur verständlich. Wir würden es wahrscheinlich auch tun. Die Menschen, die aufgrund von Krieg und Vertreibung zu uns kommen, haben unsere Solidarität verdient. Wesel hilft!
Wer hätte sich vor zwölf Monaten vorstellen können und wollen, dass unser eigenes Leben nicht mehr nur von Corona und den Auswirkungen der Klimaveränderung, sondern zusätzlich von Lieferengpässen und Energiemangel gekennzeichnet ist? Und dass sich viele Menschen sorgen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen können - trotz vielfältiger „Entlastungspakete“.

Es ist unglaublich, wie sich unser aller Leben in so kurzer Zeit so radikal geändert hat. „Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres. Wohl war. Und es ist auch nicht zu erwarten, dass unser altes, oftmals sorgenfreies Leben so schnell zurückkehrt.

Und gleichwohl müssen wir auch unser „normales“ Leben weiterführen, uns um unsere eigene Infrastruktur kümmern, um bezahlbaren Wohnraum, um die Arbeitsplätze in Wesel und dass alle genug zu essen haben. Darum, dass das kulturelle Leben nach Corona-bedingter Langzeitpause wieder stattfindet - und auch der Karneval! Stadt und Bürgerschaft handeln! Und wir können uns darauf verlassen, dass viele Weselerinnen und Weseler im Ehrenamt sich engagieren und sich kümmern: das entstehende Kati-Faßbender-Hospiz, der 75 Jahre alte Dombauverein, die aktive Hansegilde oder Fördervereine an Schulen und Kindergärten sind nur einige Beispiele. Allen Aktiven spreche ich im Namen unserer Heimatstadt meinen Dank und meine Anerkennung aus.

2023 steht vor der Tür. Das Wichtigste ist, dass wieder Frieden auf Erden herrscht! Dass das Morden und Zerstören aufhört, dass Menschen nicht mehr fliehen müssen.

Und es ist wichtig, dass wir selber uns nicht „unterbuttern“ lassen und - angesichts der vielen Probleme - mutlos werden. Wir brauchen Engagement und Zuversicht, dass wir den Herausforderungen gerecht werden. Ich glaube daran und arbeite dafür.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Ich grüße Sie alle von Herzen!
Ihre
Ulrike Westkamp
Bürgermeisterin