Brieftaubensport: Zum Verhungern verdammt
Das Stadttaubenprojekt Wesel nimmt sich seit seiner Gründung in 2010 auch unzähliger in Wesel und Umgebung gestrandeter Brieftauben an: Sie finden aufgrund äußerer Gegebenheiten wie schlechter Wetterlage nicht mehr in den häuslichen Taubenschlag ihres Züchters zurück. Das insbesondere bei den Jungtaubenflügen Jungtauben (viele unter 6 Wochen alt und noch im Kükenflaum) nicht zurück kehren und verhungern müssen (Brieftauben sind reine Körnerfresser) , kann kein Brieftaubenzüchter verhindern; er nimmt es vielmehr in Kauf, denn das Nachzüchten von Jungtauben ist eine Leichtigkeit. Das einzelne Taubenleben ist also nichts wert, was uns immer wieder Aussagen der angerufenen Züchter verdeutlichen:"Schmeißen Sie die in die Tonne. Die kann ich nicht mehr gebrauchen".
Der deutsche Brieftaubenverband in Essen hat den Kontakt zum Stadttaubenprojekt vor Jahren abgebrochen, da wir zu Recht offene Kritik am Brieftaubensport geäußert haben.
Die abgebildete Brieftaube fanden wir am 11.8.15 völlig abgemagert, liegend, durch Augeninfektion fast blind und sich in den Endzügen ihres kurzen Lebens befindend in der Nähe eines unserer Stadttaubenhäuser.
Wann hört dieser Wahnsinn auf Kosten von Lebewesen endlich auf, für den sich die Züchter noch gegenseitig Preisgelder verleihen?
Nachtrag:
Wir haben die Brieftaube am 20.8. 15 schweren Herzens, aber richtig so, einschläfern lassen.
Sie ist das beste Beispiel für die unerträgliche Gleichgültigkeit des Brieftaubensports an der einzelnen Taube.
Autor:Silja Meyer-Suchsland aus Wesel |
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