Bislichbad erhalten

Foto: LK-Archiv

Bündnis 90/De Grünen wollen das Bislichbad erhalten, bis eine Komplettlösung für alle Weseler Bäder realisiert ist.
Die Mehrheit aus SPD und CDU hat in der letzten Ratssitzung noch einmal den Haushaltsbeschluss vom Mai 2015 wiederholt, das Lehrschwimmbecken in Bislich zu schließen. Die Fragenkataloge der Grünen und der CDU an die Verwaltung wurden im Schulausschuss mit den Stimmen der Mehrheitsfraktionen von der Tagesordnung genommen und nicht öffentlich beantwortet.
Das angebliche Angebot an die Vereine, das Bislicher Bad in Eigenregie zu übernehmen, ist eindeutig nur ein Ablenkungsmanöver. Die Anti-Bislichbad-Koalition hat nirgendwo formuliert, in welcher Form und wie weit der Stadtrat den Vereinen entgegenkommen könnte.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2016 hat sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen intensiv mit allen Fakten zum Lehrschwimmbecken in Bislich befasst. Die drei beteiligten Fachleute, Herr Michelbrink von der Bädergesellschaft, Herr Kunstleben, Dezernent für Schule und Sport, und Herr Fritz als Kämmerer haben übereinstimmend bestätigt:
1. Die Einsparungen bei der Bädergesellschaft liegen nur bei 59 t€, anstatt bei 110 t€, wie im Mai im Beschlussvorschlag der Ratssitzung vom Mai anvisiert.
2. Von diesen Einsparungen landet in den nächsten Jahren aufgrund verschiedener Finanzvereinbarungen zwischen der Stadt, den Stadtwerken und der Bädergesellschaft kein Euro im städtischen Haushalt.
3. Die Stadt könnte maximal 11 t€ Nutzungsgebühren für das Bislichbad einsparen.
4. Eine Verlagerung aller Schulklassen und Schwimmkurse in das Heubergbad hätte erhebliche negative Auswirkungen auf den Umfang und auf die Qualität des Schwimmunterrichts.
Neben der kurzfristigen Diskussion um das Bislichbad sind mittel- und langfristig auch die beiden anderen Weseler Bäder in den Blick zu nehmen. Das Heubergbad ist dringend sanierungsbedürftig. Aktuell sind 5,7 Mio Euro verteilt auf mehrere Jahre nur für eine Reparatur am gleichen Standort und mit gleichbleibendem Angebot geplant. Auch die letzte Sanierung des Rheinbades ist schon 20 Jahre her, so dass auch hier in einem Jahrzehnt mit größeren Reparaturen zu rechnen ist. Eine bedenkenswerte Alternative ist der Neubau eines Kombibades, das vermutlich mindestens 13 Mio € kosten würde.
Wir Grünen wollen alle Varianten sorgfältig und unter intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Schulen und Vereine prüfen und diskutieren. Zur Entscheidungsfindung sollen auch die Daten aus dem geplanten Sportentwicklungskonzept beitragen.
Auf keinen Fall darf die Aussicht auf Fördermittel eine übereilte und wenig nachhaltige Lösung herbeiführen.
Alle diese Argumente führen zu dem Schluss, dass es geboten ist, das Bislichbad zu erhalten, mindestens bis ein abgestimmtes Konzept zur künftigen Bäderlandschaft in Wesel vorliegt. Im schlimmsten Fall, gäbe es während der Sanierung des Heubergbades oder eines Neubaus in Wesel kein einziges Schwimmbad mehr.

Die Vereine können das Bislichbad weder finanziell noch logistisch betreiben. Da SPD und CDU noch nicht einmal Bereitschaft zeigen, über das Thema überhaupt öffentlich zu reden, bleibt den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern kein anderer Weg, als den Ratsbeschluss durch ein Bürgerbegehren anzufechten. Wir Grünen haben einstimmig beschlossen, uns diesem Bürgerbegehren anzuschließen und die Vereine beim Sammeln der Unterschriften zu unterstützen. Falls noch Unsicherheiten über formale und juristische Aspekte des Bürgerbegehrens bestehen, werden wir die Bürger auch dabei nach Kräften unterstützen.

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Autor:

Ulrich Gorris, Grüne-Wesel aus Wesel

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