Bewegende Trauerfeier - Kraft fordert zum Umdenken auf
Mit einer bewegenden Trauerfeier haben am Samstag Tausende Abschied von den Opfern der Loveparade-Tragödie genommen. Vor 550 Trauergästen in der Duisburger Salvatorkirche forderte die mit den Tränen kämpfende NRW-Ministerpräsidentin die Gesellschaft zum Umdenken auf. "Es ist schwer, angesichts des Todes Worte zu finden", sagte die Ministerpräsidentin und fügte hinzu: "Es ist besonders schwer angesichts der Umstände, die zum Tode so vieler junger Menschen geführt haben." Kraft versprach den Hinterbliebenen "schnelle und unbürokratische Hilfe": "Auch wenn der Verlust von Angehörigen nicht gelindert werden kann - Sie sind nicht allein." Dann trug sie die Bitte des Vaters eines der Opfer vor. Darin heißt es, dass die Menschen in Deutschland "unser Wertesystem überdenken sollen", der Mensch müsse wieder "Leitlinie unseres Handelns" sein. Zuvor hatte Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche, eindeutige Worte gefunden. "Die Loveparade wurde zum Totentanz. Hilflosigkeit und Wut halten uns wie in Ketten gefangen. Wir sehen viel Leid und Entsetzen, aber auch Menschen, die wie versteinert die Verantwortung von sich wegschieben." Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck fand Worte des Trostes: Bischof Overbeck: "Die Loveparade ist vor einer Woche an ein schreckliches Ende gekommen. Es bleibt schwer mit dem zu leben, was passiert ist. Doch etwas von dem, was in der Loveparade enthalten ist, bleibt: Liebe. In dieser Liebe leben die Toten." Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Christian Wulff, die ebenfalls an der Feier teilnahmen, äußersten sich nicht. Die Trauerfeier wurde auch in der MSV-Arena und verschiedenen Kirchen übertragen. In der Arena hatten sich ersten Schätzungen zufolge rund 2000 Menschen versammelt. Am Nachmittag werden rund 20.000 Teilnehmer bei Trauermärschen in Duisburg erwartet. Die Märsche beginnen um 15 Uhr.
Autor:Lokalkompass .de aus Essen-Süd |
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