Betuwe-Lärm: Experte erklärt Pläne im Kreishaus

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Blockverdichtung, Sicherheit, Lärmschutz, Wertverluste, Schwingungsmessungen und Häuserschäden waren die Themen, die in der Bürgerfragestunde des Umwelt- und Planungsausschusses zur Betuwe-Linie gestellt wurden. Der Ausschuss hatte auf Antrag der CDU Kreistagsfraktion am Mittwoch, 29. Februar, einen Vertreter der Deutschen Bahn eingeladen, um aktuelle Informationen zum Stand der Umsetzung der Betuwe-Strecke zu erhalten.

Stefan Ventzke von der Deutschen Bahn (Projektbau) gab diese Informationen zum Ausbau der rechtsrheinischen Schienenstrecke „Emmerich-Oberhausen“ durch die DB Netz AG. Dabei stellte er auch die Verfahrensschritte und die zeitliche Staffelung der Verfahren vor.

So liegen für Oberhausen, Voerde, Haldern und Rees die Unterlagen für die Planfeststellung bereits beim Eisenbahnbundesamt vor. Mehrhoog, Wesel, Friedrichsfeld und Dinslaken werden voraussichtlich bis Ende März folgen. Danach wird es Bürgerversammlungen und eine öffentliche Auslegung geben. Die Bahn legt beim Verfahren Wert auf größt mögliche Transparenz. Deshalb stehen zahlreiche Informationen hierzu bereits jetzt im Internet.Mit einem ersten Baubeginn wird Ende 2014 gerechnet.

Die Strecke Emmerich-Oberhausen besteht zurzeit aus 72,6 km zweigleisiger Strecke ohne Schallschutzwände, mit 14 Verkehrsstationen, 55 Bahnübergängen und 47 Bauwerken (Brücken).

Geplant ist eine 3 Kilometer lange viergleisige und eine 70 km lange dreigleisige Strecke. Davon entfallen 47 km auf den Neubau des 3. Gleises und 23 km auf einen Streckenumbau.

Unterteilt ist das Projekt in 12 Planfeststellungsabschnitte. Vorgesehen sind 74 Kilometer Schallschutzwände, 11 Verkehrsstationsumbauten, 47 Brückenneu/-umbauten sowie 54 Bahnübergangsbeseitigungen mit 38 Brückenbauwerken.

Das Projekt verbessert, laut Ventzke, die Verbindungsqualität im Straßenverkehr, weil auch 55 Bahnübergänge beseitigt werden. Außerdem schafft man Barrierefreiheit und erneuert 11 Verkehrsstationen. Damit wird die Betriebsqualität gesichert und eine Angebotsausweitung ermöglicht. Der Lärmschutz soll durch innovative Schallschutzmaßnahmen verbessert werden. Insgesamt wird durch dieses Projekt der Wirtschaftsstandort Niederrhein, insbesondere die Logistikbranche, gestärkt, was auch für die sogenannten Seehafenhinterlandverkehre wichtig ist.

Allein in Wesel sind 12.338 Meter Schallschutzwände zwischen 3 und 5 Metern Höhe und Schallschutzmaßnahmen für rund 1050 Wohneinheiten vorgesehen.

Wesel ist auf gut 8,5 km Streckenlänge von diesem Projekt betroffen. Beseitigt wird hier ein Bahnübergang und es wird 2 Straßenüberführungen (Hindenburgstraße, Bocholter Straße) geben. Hinzu kommen 6 Eisenbahnüberführungen (Holzweg, Hessenweg, Huyssenstraße, über die Lippe, Hamminkelner Landstraße und Wesel-Feldmark). Außerdem sind eine technische Ausrüstung des neuen Gleises (Oberleitung, Leit- und Sicherungstechnik), Straßenbau sowie landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.

In den betroffenen Kommunen befürchtet man, dass die Blockverdichtung kommen wird, bevor es Lärmschutz gibt. Gefordert wurde, dass der Lärmschutz modern, transparent und städtebaufreundlich sein solle. Hier sei Kreativität bei der Umsetzung gefordert. Klar wurde aber, dass die Lärmschutzmaßnahmen nach ihrer Realisierung trotz Blockverdichtung zu einer Lärmminderung im Vergleich zu heute beitragen werden. Sicherheitsfragen versucht die Bahn möglichst im Einvernehmen mit den Feuerwehren zu klären.

Foto: Vorholt
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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