ATTAC Niederrhein fordert: Sozialticket-Preiserhöhung zurücknehmen
Wie der Verkehrsverbund Rhein Ruhr in seiner Pressemitteilung vom 5.7. schreibt, sollen die Preise für die VRR – Tickets ab dem 1. Januar 2018 um durchschnittlich 1,9 % angehoben werden. Bereits 3 Monate vorher, ab dem 1. Oktober 2017, soll der Preis für das sogenannte „Sozialticket“ im VRR um sage und schreibe weitere 6,3 % auf 37,80 € steigen. Das Ticket wurde am 1. Dezember 2011 auch in den Kreisen Kleve und Wesel eingeführt und kostete damals 29,90 €. Das macht eine Preissteigerung von 26,4% innerhalb von knapp 6 Jahren. Schon damals wurde die Höhe des Einführungspreises von der Initiative „Sozialticket Niederrhein Jetzt“ als viel zu hoch eingeschätzt.
Betroffen sind im Kreis Wesel mehr als 53.000 Menschen die von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder ähnlichen Transferleistungen leben müssen und somit berechtigt sind, ein Sozialticket zu kaufen. Nach neuesten Erhebungen machen bisher nur 5,6 % davon Gebrauch. Einer der Gründe dafür ist: Für viele Menschen, die ALG II beziehen, ist das Ticket unbezahlbar.
Im neuen ALG II Regelsatz, der seit 1.1.2017 gilt, sind nur 25,77 € im Monat für Verkehr vorgesehen. Von diesem Betrag sollen die Menschen sowohl Fahrten mit dem ÖPNV als auch ihre Fahrradreparaturen bezahlen. „Der VRR Verwaltungsrat bezeichnet seine Preiserhöhung in der Pressemitteilung als moderat. Wir halten die aktuelle Preiserhöhung für asozial und völlig inakzeptabel. Sie diskriminiert Menschen mit geringen Einkommen.“, meint Klaus Kubernus-Perscheid von ATTAC-Niederrhein, der sich seit Jahren für ein Sozialticket einsetzt.
In einem offenen Brief fordert das globalisierungskritische Netzwerk ATTAC-Niederrhein den VRR Verwaltungsrat auf, die geplante Preiserhöhung sofort zurückzunehmen.
Autor:Klaus Kubernus-Perscheid aus Wesel |
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