Vermüllung und nächtlicher Lärm in der Feldmark
Anwohnerin beschwert sich / Stadt Wesel sieht die Situation unter Kontrolle und regt App-Nutzung an

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Birgit Kraus ist sauer. Sie wohnt in der Feldmark und empfindet ihr Wohnumfeld dort in steigendem Maße als Zumutung. Aus zweierlei Gründen, nämlich die Vermüllung und die ständigen Lärmbelästigungen in ihrem Viertel.

Die Feldmarkerin erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion: "Seit geraumer Zeit sind mir am Markt und an den umliegenden Straßen Papier- und Plastikmüll ein Graus. Mülltüten, zum Beispiel von Burger King, werden zuerst zwar in Mülleimern am Markt entsorgt. Wenn diese aber übervoll sind,  ist leider nicht mehr jeder bereit, seinen Restmüll selbst mitzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen."

Birgit Kraus kommt auf den Punkt: "Im Gegenteil; der Müll wird - für jedermann sichtbar - auf Nebenstraßen entsorgt. Zum Beispiel direkt bei mir gegenüber an der Ackerstraße." Dort findet sie regelmäßig die ihrer Ansicht nach "vermeidbaren" Hinterlassenschaften der Essensreste und Verpackungen von Besuchern der bekannten Imbisskette an der Reeser Landstraße. "Viel schlimmer noch empfinde ich den Müll direkt vor meiner Haustür, dort fand ich unter anderem mit Blut beschmierte Monatsbinden", beklagt sich die Anwohnerin.

Ein weiterer Dorn im Auge ist Kraus die Lärmbelästigung, die sie seit 2019 an der Ackerstraße am Marktplatz und an der Tilsitter Straße wahrnimmt, "sehr verstärkt seit August 2022".  "Es geht fast stündlich Tag und Nacht durch", sagt die Feldmarkerin: Hupende Autos, lautes Geschrei und Musik. Birgit Kraus: "Ich arbeite im Schichtdienst, muss also manchmal tagsüber schlafen. Die Lärmbelästigung war schonmal so krass, dass ich zwar abends zum Nachtdienst gefahren bin, aber meine Arbeit wenige Stunden später wegen totaler Übermüdung verlassen musste. Unzumutbar! Ich arbeite in einem Krankenhaus, trage Eigenverantwortung in meinem Beruf für die Bereitstellung der OP-Instrumente und die Freigabe vor der OP."

Kraus fühlt sich eigentlich sehr wohl in der Feldmark, wo sie seit zwölf Jahren lebt. Sie schätzt die Nähe zum Erholungs- und Naturschutzgebiet in der Aue und nimmt dafür seit ihrem Umzug weite Anfahrtswege zur Arbeit in Kauf. "Es ist bedauerlich, dass der Wert unseres schönem Umlandes  durch vermeidbaren Müll und vermeidbare Lärmbelästigung geschmälert wird", so die Anwohnerin.
Dabei denke sie auch den Imagewert der Stadt Wesel - "mit Blick auf folgende Generationen, die sich sich für Umweltschutz (Stichwort "Fridays for Future") stark machen".

Stellungnahme der Stadt Wesel

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und der Betriebsleiter des ASG Wesel, Mike Seidel, bedanken sich für den Hinweis. Der ASG ist täglich in der Feldmark im Einsatz, insbesondere im Bereich des Berufskollegs, des Marktplatzes sowie im Dorotheenpark. Zusätzlich fahren Mitarbeiter*innen des ASG mit kleinen Fahrzeugen im gesamten Stadtgebiet, um dort zeitnah, nach Hinweisen aus der Bevölkerung, wilde Müllkippen aufzuräumen.
Wer Müll sichtet, kann über eine Müllmelde-App des ASG Wesel unkompliziert, einfach und schnell den Fund melden. Darüber hinaus gibt es in Wesel private Initiativen, die ehrenamtlich Müll sammeln, zum Beispiel die Eheleute Bruckhoff. Für ihren Einsatz wurde es 2017 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Wesel ausgezeichnet.
Täglich sind Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes im Stadtgebiet unterwegs, unter anderem auch in der Feldmark im Bereich der Aue. Wo Müll gesichtet/gefunden wird, informieren die Mitarbeiter*innen umgehend den ASG Wesel. Wird jemand von den Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes „auf frischer Tat“ erwischt (zum Beispiel beim Wegwerfen von Müll), droht ein Bußgeld (100 Euro, ggfs. mehr). Zudem wird auch im Müll nach Hinweisen auf den oder die Urheber*in gesucht. Können die Umwelt-Verschmutzer ausfindig gemacht werden, droht auch hier ein Verwarngeld.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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