Alte Weseler Rheinbrücke wird am Montag zersägt

Foto: Archiv Der Weseler
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Der Rückbau der alten Weseler Rheinbrücke nähert sich einem entscheidenden Schritt. Just am Tag der deutschen Einheit (3. Oktober) wird die alte Fachwerkbrücke zweigeteilt. Die Arbeiten für den Trennschnitt beginnen am Montag um 7 Uhr und sollen voraussichtlich um 19 Uhr abgeschlossen sein.

Der Rückbau der 1953 eingeweihten alten Weseler Rheinbrücke, die als Ersatz der zerstörten 1917 errichteten Rheinbabenbrücke gebaut wurde, erfolgt in Mehren Schritten:

Bereits erledigt ist der Ausbau von Fahrbahnbelag und Brückenausstattung.
Ebenfalls zurück gebaut sind die Gehwege. Das Ergebnis dieses Rückbaus liegt sichtbar auf der linksrheinischen Rampe zur Brücke. Dort lagern rund 360 Tonne demontierter Stahlkonstruktion. Sie warten auf die Fertigstellung der Strahlhalle. In der werden die auf Containermaß geschnittenen Teile durch Sandstrahlen vom Korrosionsschutz befreit, damit sie zur Stahlerzeugung weiter verarbeitet werden können.

Im nächsten Schritt wurde der Überbau an den Strompfeilern angehoben, um das Biegemoment in Brückenmitte gegen Null zu bringen. Anschließend wurde der Überbau an den Trennpfeilern am Brückenende mit jeweils zwei Containern voll mit 12 Tonnen Recyclingmaterial belastet, um ein Kippen der Brücke nach dem Trennschitt in der Mitte zu verhindern.

Um die Brückenhälften verschieben zu können, musste die Fachwerkbrücke
vorher verstärkt werden. Diese Arbeiten sind ebenfalls abgeschlossen.

Der Trennschnitt muss an einem Montag erfolgen, weil nur an diesem Tag der
Rhein unter der Schnittstelle gesperrt werden kann. Die großen Schubverbände, die die Stahlwerke in Duisburg beliefern, fahren an Montagen nur selten.

Nach dem erfolgreichen Trennschnitt werden in den folgenden Tagen die
Getrennten Überbauhälften mit Hydraulikpressen weiter angehoben und in eine Waagerechte Position gebracht, um dann Verschubträger und Verschubbahnen zu montieren. Anschließend wird bis Ende November die erste Hälfte der rechtsrheinische Brückenhälfte zur Landseite hin ausgeschoben und demontiert.

Beim Verschub der linksrheinischen Brückenhälfte war es wegen der geringen
Wassertiefe möglich, eine Halbinsel in den Rhein zu bauen, und dort eine
Hilfsstütze zu errichten. Dadurch kann hier auf den Einsatz eines Pontons
verzichtet werden. Wenn die bisherige Brückenmitte den Strompfeiler
erreicht, wird der Überbau auf den Hilfspfeiler umgelagert. Der Verschub der
linksrheinischen Brückenhälfte erfolgt auf die noch vorhandene linksrheinische Vorlandbrücke.
Diese Arbeiten werden im Dezember und Januar ausgeführt. Durch die gewählte Vorgehensweise erfolgt der Rückbau weitestgehend unabhängig vom Schiffsverkehr.

Die alte Weseler Rheinbrücke war insgesamt 508,5 Meter lang und bestand aus der rechtsrheinischen Vorlandbrücke (Stützweite: 54,25 Meter), der zweifeldrigen linksrheinischen Vorlandbrücke (Stützweiten 55,5 Meter und 54,75 Meter) und der Strombrücke (Stützweiten: 97 / 150 /97 m).
Die Vorlandbrücken sind Spannbetonkonstruktionen wobei die linksrheinische Brücke bereits im Vorfeld abgebrochen wurde. Die Hauptbrücke ist eine dreifeldrige, pfostenlose Strebenfachwerkbrücke aus Stahl.

Foto: Archiv Der Weseler
Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits. | Foto: Christoph Pries
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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