Stadt Wesel schneidet schlechter ab als 2017, aber noch relativ gut / Xanten schafft's in die TopTen
ADAC-Fahrradklimatest: das lokale Urteil eines unbekannten Lesers (in Reimform)
Ein/e unbekannte/r Leser/in des Weselers kann das Ergebnis des offiziellen Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) nicht unkommentiert lassen. In Reimform und leider anonym liefert der/die Verfasser/in die Zeilen ab, die auf dem Bild zum Beitrag zu sehen sind.
Zum Hintergrund: Bundesweit nahmen mehr als 170.000 Bürgerinnen und Bürger haben an der achten Umfrage des ADAC teil und bewerteten dabei die Fahrradfreundlichkeit von mehr als 680 Städten bewertet. In Nordrhein-Westfalen haben sich über 41.000 Menschen an der Umfrage beteiligt, 40 Prozent mehr als beim letzten Durchgang, und Bewertungen für 169 NRW-Kommunen abgegeben.
Fazit: Die Unzufriedenheit der Radfahrenden ist weiter gestiegen: Schulnote 4 für die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Ruhrgebietsstädte Essen und Dortmund. Bundesweites Schlusslicht der Großstädte ist Köln mit der Note 4,4. Thomas Semmelmann, Landesvorsitzender des ADFC NRW: „In Zeiten von Klimawandel und Stau-Rekorden sind schlechte 4-rer Bewertungen tatsächlich ein Armutszeugnis. Wir brauchen endlich eine Umverteilung des Platzes auf der Straße. Andere Großstädte wie Paris, London oder New York gehen das Problem längst an. Von Bemühungen für eine bessere Radinfrastruktur in den NRW-Großstädten scheint bei den Radfahrenden nichts anzukommen.“
Das zeige auch der Abstieg der Fahrradstadt Münster. Münster muss die langjährige Spitzenposition an Platz eins in der Kategorie der Großstädte 200.000 bis 500.000 Einwohner räumen. Neu an der Spitze steht Karlsruhe auf Platz eins. Mit einer Gesamtnote von nur noch 3,3 und dem Trostplatz Nummer zwei gehört Münster zu den großen Verlierern des Fahrradklima-Tests 2018.
Wesel fällt leicht ab
In der Größenordnung der kleineren Städte - 50.000 bis 100.000 Einwohner - bringt das Bundesland NRW einen Spitzenreiter hervor und zeigt gleichzeitig riesige Schwächen. Bocholt bleibt auf Platz eins und kann seinen Spitzenplatz mit leichten Einbußen verteidigen. Auch die NRW-Städte Wesel, Dormagen und Lippstadt gehören bundesweit zu den TOP 10.
Ansonsten zeigt sich die Unzufriedenheit der Radfahrenden. Für viele NRW-Städte geht es in der Tabelle deutlich nach unten: Es trifft vor allem Ibbenbüren, Arnsberg und Herten - alle drei ehemals TOP 10. Rote Karten gibt es auch für Meerbusch, Lingen, Langenfeld, Unna, Iserlohn, Kleve, Gladbeck, Grevenbroich, Pulheim, Herford und Ratingen.
Xanten ist Neunter ...
In der Kategorie 20.000 bis 50.000 Einwohner – die Kategorie mit den meisten Städten - schafft es NRW aufs Podest und belegt mit Rees am unteren Niederrhein den dritten Platz. In den Top 10 außerdem die NRW-Städte Meckenheim, Dülmen, Rietberg und Überraschungs-Aufsteiger Xanten – von Platz 76 auf Platz 9 verbessert.
Schwerpunkt 2018 - Thema Familienfreundlichkeit
Der ADFC fragt: Können Kinder ohne Bedenken alleine zur Schule fahren und unterstützen die Schulen den täglichen Weg mit dem Rad? Wie ist es um die Sicherheit bestellt? Das Ergebnis der Befragung zum Thema Familienfreundlichkeit ist beunruhigend. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass man Kinder nur mit schlechtem Gefühl alleine Fahrrad fahren lassen kann. Leuchtendes Vorbild in Sachen familienfreundliche Radwege ist die NRW-Gemeinde Wettringen, die im geografischen Dreieck zwischen Münster, Niedersachsen und den Niederlanden liegt. Sie hat den Sonderpreis als familienfreundlichste Fahrradstadt Deutschlands geholt.
„Radfahren ist gesund, fördert die Motorik und hat viele Vorteile für die Entwicklung von Kindern.“, sagt Thomas Semmelmann, Landesvorsitzender des ADFC NRW. „Zudem ist es wichtig, dass Kinder schon früh den Umgang und das richtige Verhalten im Straßenverkehr erlernen.“
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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