Kreis Wesel und Berufskolleg Wesel informieren über Umgang mit Asbestschäden
61 Prozent der Räume betroffen / Schule sucht Ausweichmöglichkeiten für den Unterricht
![v.l. Schulleiter Christian Drummer-Lempert und Kreisdirektor Ralf Berensmeier](https://media04.lokalkompass.de/article/2019/02/21/7/9994827_L.jpg?1561326189)
- v.l. Schulleiter Christian Drummer-Lempert und Kreisdirektor Ralf Berensmeier
- hochgeladen von Ines Wenzel
Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte die Weseler Kreisverwaltung gemeinsam mit der Schulleitung am Donnerstagmittag, 21. Februar, über den Fund von Asbest im Weseler Berufskolleg.
Aufgrund im Sommer anstehender Baumaßnahmen im naturwissenschaftlichen Trakt des Berufskollegs Wesel wurde eine routinemäßige Raumluftmessung am 18. und 19. Februar durchgeführt, deren Ergebnisse am Dienstagnachmittag (19.02.) vorlagen. Hierbei wurden in zwei Räumen Asbest-Werte gemessen, die geringfügig über dem Grenzwert lagen. Der zulässige Grenzwert von Asbest für Schul- und Wohngebäude liegt bei 1.000 Fasern pro Kubikmeter, die Messungen ergaben einen Wert von 1.023 bzw. 1.025 Fasern pro Kubik. Zum Vergleich: In der Außenluft befinden sich im Schnitt 200 Asbestfasern pro Kubik. Die betroffenen Räume wurden auf Anraten des Gutachters bereits ab Mittwoch (20.02.) nicht mehr genutzt.
Bei einer Überprüfung stellte der Schulträger fest, dass in etwa 61 % des Gebäudes die als ursächlich identifizierten Trennwände verbaut wurden. Daraufhin ordnete der Kreis Wesel als Schulträger gemeinsam mit der Schulleitung am Mittwochabend (20.02.) vorsorglich auf Anraten des Gutachters die sofortige Schließung des gesamten Berufskollegs Wesel an.
In den kommenden Tagen werden nun im gesamten Berufskolleg-Gebäude Raumluftmessungen von einer zertifizierten Fachfirma durchgeführt. Danach werden alle Systemwände gereinigt und gründlich versiegelt, so dass ein weiteres Austreten von Asbest sicher ausgeschlossen werden kann. Danach wird eine erneute Messung der Raumluft durchgeführt, um eine gefahrlose Wiederaufnahme des Schulbetriebs garantieren zu können. Derzeit rechnet die Kreisverwaltung mit einer Fertigstellung der Arbeiten für Anfang März. Die Kreisverwaltung wird im Rahmen der anstehenden Umbaumaßnahmen alle verbauten Trennwände sukzessive von Fachfirmen ausbauen und ersetzen, um das Asbest vollständig aus dem Schulgebäude zu entfernen. Klar ist auch, dass für die komplette Sanierung die Schließungszeit von 14 Tagen nicht ausreichend ist. In den bislang geplanten 14 Tagen sollen die Wände versiegelt werden, so dass eine Benutzung der Räume wieder gegeben ist. In den kommenden Sommerferien wird dann mit den geplanten Umbaumaßnahmen auch die Sanierung der betroffenen Wände in Angriff genommen. Nach und nach werden diese ausgetauscht und saniert. Wie lange dies dauert, steht noch nicht fest, aber es wird den laufenden Schulbetrieb nicht stören.
Am Mittwochabend (20.02.) wurden die Schüler*innen über die Homepage des Berufskollegs Wesel über den anstehenden Unterrichtsausfall informiert. Das Kollegium wurde am Donnerstagmorgen (21.02.) von Schulleitung und Schulträger über den aktuellen Sachstand in Kenntnis gesetzt. Eltern, Schüler*innen und Betriebe werden zeitnah ein ergänzendes Informationsschreiben des Schulleiters und des Schulträgers erhalten. Für alle Schüler*innen, insbesondere aber diese die sich derzeit in der Prüfungsphase befinden, werden Informationen auf der Website des Berufskollegs bereit gehalten. Für die Abiturienten und die Schüler in Kammerprüfungen wird derzeit auf Hochtouren nach alternativen Räumen gesucht.
Im Jahr 2010 wurde im Auftrag des Kreises Wesel ein Schadstoffkataster für die kreiseigenen Berufskollegs und Förderschulen durch einen Gutachter erstellt. Die nun als ursächlich identifizierten Trennwände, die nur im BK Wesel verbaut wurden, wurden in diesem Zusammenhang vom Gutachter nicht als Verdachtsfall identifiziert und dementsprechend auch nicht beprobt.
Kreisdirektor Ralf Berensmeier: „Die Kreisverwaltung hat nach Feststellung der, wenn auch nur geringfügig, überschrittenen Asbest-Grenzwerte schnell und umfassend gehandelt, um die Sicherheit von Schüler*innen, Lehrpersonal und Verwaltungskräften zu gewährleisten.“
Die Sporthalle ist von der Schließung nicht betroffen und kann von Grundschulen und Vereinen weiterhin genutzt werden. Für Rückfragen von Eltern und Schüler*innen ist das BK Wesel auch am Wochenende jeweils in der Zeit von 10 bis 12 Uhr unter Tel. 0281 – 9 666 10 erreichbar. Die Kreisverwaltung wird als Schulträger die Presse fortlaufend über neue Erkenntnisse informieren.
Autor:Ines Wenzel aus Wesel |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.