Initiative gegen Kiesabbau in Ginderich
1019 Unterschriften und die Meinung: „Noch mehr (...) Baggerlöcher (...) wollen die Anwohner nicht.“

Von links: Michal Brinkhoff, Ralf Sundermann, Landrat Ingo Brohl, Dr. Heinzgerd Schott. | Foto: Verein
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„Diese große Zahl hat uns alle überrascht“, sagt Michael Brinkhoff, der die Initiative in Ginderich und Büderich mit auf den Weg gebracht hat. „Die Leute, mit denen wir gesprochen haben, waren sofort elektrisiert von dem Thema“, ergänzt Mitstreiter Ralf Sundermann. „Noch mehr oder noch größere Baggerlöcher, das wollen die Anwohner hier nicht.“

Die drei Initiatoren, zu denen noch Heinzgerd Schott zählt, sind stolz darauf, dass sie behaupten können, innerhalb von vier Wochen Unterschriften von fast einem Drittel der Menschen in der betroffenen Region gesammelt zu haben. „Über 1000 Unterschriften, an einem so klaren Zeichen kann eigentlich niemand vorbei“, sind sich die Drei sicher.

Die pralle Unterschriftenmappe haben sie in diesen Tagen an Ingo Brohl, den Landrat des Kreises Wesel, übergeben. Brohl sagte nicht nur zu, die Unterschriften an die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), Karola Geiß-Netthöfel, weiterzugeben, damit die zuständige Planungsbehörde in Essen über die Stimmung der Menschen in diesem Teil des Niederrheins informiert ist. Darüber hinaus versprach der Landrat Unterstützung für das Anliegen der Gindericher Initiative gegen weiteren Kiesabbau im Bereich Pettenkaul.

„Ginderich und Büderich sind ja nicht die ersten und einzigen Orte im Kreis Wesel, die sich gegen den Abbau wehren“, betont Ingo Brohl. „Der Kreis Wesel unterstützt schon mehrere kreisangehörige Städte und Gemeinden bei ihren Klagen gegen den Kiesabbau. Der Erhalt der niederrheinischen Landschaft und die Sicherung von landwirtschaftlicher Fläche und Arbeitsplätzen, einhergehend mit regionaler Lebensmittelerzeugung, ist unser gemeinsames Anliegen im Kreis Wesel.“

Natürlich wissen die Gindericher Abbau-Gegner, dass es ganz ohne den Rohstoff Kies vorerst nicht geht. Das Dilemma ist jedoch, der Hunger nach Kies in der Bauindustrie wird immer größer. Heinzgerd Schott: „Statt auf immer neue Baggerlöcher setzen wir auf deutlich mehr Recycling von Abbruch-Material, das heute in großer Menge ungenutzt auf Deponien landet. Im Moment ist das teurer, aber langfristig um Längen umweltschonender und nachhaltiger als Kiesabbau.“

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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