Zwei Junguhus gerettet - Auswilderung in Kürze geplant

Uhu-Beringer Reinhard Vohwinkel bei der Arbeit | Foto: Peter Malzbender
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Seit ein paar Jahren brüten wieder Uhus am Niederrhein. Klamm und heimlich. Und das ist gut so. Mittlerweile gibt es rund ein Dutzend Brutpaare in den Kreisen Wesel und Kleve.

Nahrung gibt es hier genug. Insbesondere Ratten, Mäuse, Kaninchen, Jungfüchse, Eichhörnchen und auch verwilderte Haustauben werden von der größten Eule der Welt in der Dämmerung oder bei Mondlicht gejagt. Da Uhus selbst keine Nester bauen, bevorzugen sie alte Greifvogelhorste in Wäldern, Abbruchkanten alter Abgrabungen und auch große Bauwerke als Brutplatz; immer natürlich im artspezifischen Umfeld. Zwei Junguhus konnten unlängst von den NABU-Aktiven Daniela Specht und Stephanie Krüßmann gerettet werden. Die vorwitzigen Eulenkinder waren noch nicht flügge und saßen unterm Buschwerk auf dem Zechengelände in Lohberg. Hier hätten sie aber leicht Beute von Hunden und Katzen, oder gar Füchsen werden können. Außerdem waren die jungen Uhus ziemlich abgemagert. Wahrscheinlich konnten die Altvögel, wegen der vielen Störungen dort durch Passanten, ihren Nachwuchs nicht ausreichend versorgen. So wurden die beiden Uhukinder in die NABU-Auffangstation für Greifvögel und Eulen nach Wesel-Blumenkamp gebracht. Hier werden die mittlerweile zwei Monate alten Uhus fachgerecht aufgepäppelt. Und ganz wichtig: nicht auf Menschen geprägt; schließlich sollen die großen Eulen in acht bis zehn Wochen als selbstständige Jäger der Nacht wieder ausgewildert werden. Dazu werden sie von Falkner Karl-Heinz Peschen mit großem Aufwand vorbereitet. Besonders aufregend war für den Eulennachwuchs jetzt die Beringung. „Das musste sein, da wir natürlich auch gerne wissen möchten, wohin es unsere Pfleglinge verschlägt. Der Uhu-Beringer Reinhard Vohwinkel kam dazu extra aus Velbert angereist“, sagt NABU-Vorsitzender Peter Malzbender. Der Weseler Vogelkundler kennt auch schon ein geeignetes Gebiet, wo die Uhus dann ausgesetzt werden sollen, dies will er aber erst noch mit der Fachbehörde, dem Waldbesitzer und Jagdpächter abstimmen. Auf jeden Fall ist der Großraum um Wesel herum durchaus geeignet.

Autor:

Uwe Heinrich aus Wesel

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