Alle fünf Jahre: Bullauge und Blicke gegen Ablagerungen im Wasserwerk Flüren
Wesels Trinkwasserbehälter auf dem Prüfstand

Die Stadtwerke Wesel stehen für Versorgungssicherheit. Alle fünf Jahre werden die großen Trinkwasserbehälter geprüft, die Wesel versorgen. Jetzt ist wieder die Zeit dafür. Eine Begehung im Wasserwerk Flüren. | Foto: Zur Verfügung gestellt von Stadtwerke Wesel.
  • Die Stadtwerke Wesel stehen für Versorgungssicherheit. Alle fünf Jahre werden die großen Trinkwasserbehälter geprüft, die Wesel versorgen. Jetzt ist wieder die Zeit dafür. Eine Begehung im Wasserwerk Flüren.
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Die Stadtwerke Wesel stehen für Versorgungssicherheit. Alle fünf Jahre werden die großen Trinkwasserbehälter geprüft, die Wesel versorgen. Jetzt ist wieder die Zeit dafür. Eine Begehung.
Wenn Bernd Gerwers durch das Bullauge schaut ist das wie der Blick aus einem U-Boot ins weite Meer. Wasser so weit das Auge reicht.
Nur eine deutlich abgrenzende weiße Linie passt nicht in das weiche Bild des klaren Nasses. Sie zeigt an, wie der Stand im 3000 Kubikmeter fassenden Reinwasserbehälter ist, denn dort an der Wasseroberfläche bricht sich das Restlicht.

Leerer Behälter im Wasserwerk

Will der Betriebsleiter im Wasserwerk Flüren bei einem Kontrollblick mehr sehen, drückt er schlicht den Lichtschalter. Denn die zwei voluminösen Behälter, in denen das aufbereitete Trinkwasser lagert und von dort direkt zu den Weseler Haushalten und Betrieben fließt, verfügen über eine Beleuchtungsanlage.
Zurzeit ist einer der beiden Behälter leer – und begehbar. Das passiert nur alle fünf Jahre, in diesem Fall aus technischen Gründen ausnahmsweise im sechsten Jahr. Es ist wieder Zeit für eine Inspektion, weil der Behälter 2012 saniert wurde und nun intensiv gecheckt werden muss. Bei den Stadtwerken Wesel werden Versorgungssicherheit und absolute Sauberkeit des Lebensmittels Nummer eins großgeschrieben, und deshalb muss im festgelegten Intervall geprüft werden, ob sich Ablagerungen an den Wänden aus Stahlbeton gebildet haben. So etwas kann schnell passieren.

"Einwandfreies Reinwasser"

Doch der Ort im Flürener Untergrund, an den Rohwasser fließt und als Reinwasser zum Kunden kommt, ist einwandfrei. „Hier hat sich so gut wie nichts abgelagert. Da gibt es in anderen Wasserwerken viel schwierigere Situationen. Wir leben in Wesel an der Sonne, was unser Wasserwerk betrifft.“, sagt Bernd Gerwers, der seit 1996 in der Anlage arbeitet.
Dem erfahrenen Fachmann genügen wenige Blicke. Aber Sicherheit geht vor, und deshalb wird der Behälter von innen geprüft. Bernd Gerwers schwingt sich dazu auf die Stufen einer gesicherten Metallleiter und klettert senkrecht mehrere Meter in die Tiefe. Dort im leeren, domartigen Raum ragen mehrere Stützsäulen auf. Die Wände glitzern feucht. Das wirkt ein bisschen wie eine dämmerige Science-Fiction-Kulisse. Ein wenig Wasser plätschert noch im Zulauf, der Ablauf ist ebenfalls zu sehen. Jetzt kann die genaue Sichtprüfung ablaufen.

Drei keimfreie Wasserproben

Das ist nicht alles. Es werden Wasserproben genommen, die im Labor untersucht werden. Drei Proben in Folge müssen keimfrei sein, das heißt dann in der Einstufung „unauffällig“. Ist eine zwischendurch auffällig, beginnt die Prozedur erneut, bis die Dreier-Reihe einwandfrei erfüllt ist. Es sind sichtbar kaum Ablagerungen vorhanden. Dennoch wird gereinigt, das heißt mit klarem Wasser gespült und danach desinfiziert. „Chemikalien sind nicht im Spiel, schließlich geht es um Trinkwasser.“, sagt Bernd Gerwers.

Sanierter Großbehälter in Topform

Der sanierte Großbehälter, der mit einer Spezialbeschichtung und neuen Dehnungsfugen versehen worden war, hat also in den letzten Jahren seine Arbeit einwandfrei verrichtet. Jetzt war die Zeit passend für eine Prüfung, denn ein Behälter reicht in diesen regnerischen Tagen zur Versorgung Wesels aus. 10.000 Kubikmeter Wasser täglich gehen im Schnitt heraus. An heißen Sommertagen wie im Juli 2018 liefert das Wasserwerk bis zu 15.600 Kubikmeter. Dann kann man es sich nicht leisten, einem von zwei Stahlbeton-Behältern still zulegen. Jetzt muss noch die Abnahme erfolgen, dann ist die Versorgungssicherheit wieder hundertprozentig.

Zwei neue Brunnen stehen noch an

"Dafür tun die Stadtwerke Wesel viel, sehr viel. Neun Trinkwasserbrunnen im benachbarten Diersfordter Wald liefern dem Wasserwerk zu. Vier neue Brunnen wurden schon gebaut, zwei stehen noch an. Insgesamt werden es dann elf sein. Das aber ist eine andere Geschichte, mit der die Stadtwerke beweisen, wie wichtig sie für die Stadt und ihre Bürger sind.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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