ASG Wesel überprüft regelmäßig die Verkehrssicherheit älterer Bäume - Klassische Methoden reichen dabei nicht aus
Weseler Baum-Methusalems unter der "Lupe"

ASG Wesel simuliert bei Messverfahren Stürme bis Windstärke zwölf und testet so, wie sicher Bäume stehen.  | Foto: Zur Verfügung gestellt vom ASG Wesel.
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ASG Wesel simuliert bei Messverfahren Stürme bis Windstärke zwölf und testet so, wie sicher Bäume stehen. Auch auf dem Caspar-Baur-Friedhof wurden Baum-Methusalems geprüft. Um die Verkehrssicherheit älterer Bäume zu überprüfen, reichen die klassischen Methoden der optischen Begutachtung nicht mehr aus.

Zugversuche

Deshalb wendet der städtische Betrieb ASG ein Verfahren für Testzwecke an. Dies beruht auf der Methode sogenannter Zugversuche. ASG hat jetzt Weseler Baum-Methusalems unter die Lupe nehmen lassen.„Wir gewährleisten damit die Verkehrssicherheit und sorgen gleichzeitig für einen gesunden Baumbestand. Wesel ist eine grüne Stadt und soll es bleiben“, sagt ASG-Betriebsleiter Franz Michelbrink.

Bruch- und Standsicherheit

Dafür investiert der Betrieb in Tests, die ebenso aufwändig wie technisch ausgeklügelt sind.Ein Zugversuch ermöglichen sowohl die Bruchsicherheit eines Baumes zu messen als auch die Standsicherheit. Die Methode bietet dem Baumgutachter wertvolle Informationen, zum Beispiel bei Wurzelbeschädigungen, Pilzbefall und schrägstehenden oder einseitig ankernden Bäumen.

Für Baum unschädliche Windlast simulieren

Bei einem Zugversuch wird mittels einer elektrisch-mechanischen Zugeinrichtung und eines Zugseils eine für den Baum unschädliche Windlast simuliert. Damit wird untersucht, wie zum Beispiel ein starker Sturm die Tragfähigkeit des Stammes und die Verankerungskraft des Baumes im Boden beeinflusst.

Bis zu Windstärke zwölf

„Bei der Messung erhält man Angaben über die statische Belastbarkeit des Baumes“, erklärt Michael Schlag. Der Sachverständige hat um die mächtige, wohl 100 Jahre alte Buche mitten auf dem Friedhof an der Caspar-Baur-Straße einen starken Gurt legen lassen, an dem nun Kräfte einer Last zerren, wie sie bis zu Windstärke zwölf entstehen.

Sensoren am Baum

Sensoren am Baum zeichnen auf, wie viele tausendstel Millimeter die Buche schwankt. Oder fachlich gesagt: „Der Baum reagiert auf die Krafteinleitung mit Dehnung der Stammrandfasern, die mit Dehnungssensoren digital erfasst werden. Gleichzeitig werden mit Neigungswinkelsensoren die Neigung des Baumes und damit die Werte der Standsicherheit gemessen.

Exakte Ergebnisse

“Die Ergebnisse sind auf einem Laptop zu sehen, dass der Sachverständige wie in einem Minilabor im Freien aufgebaut hat. Exakte Ergebnisse stehen nach der intensiven Auswertung der Messdaten zur Verfügung. Dann weiß man auch, ob die mächtige, äußerlich gesund wirkenden Buche auf dem Friedhof auch innerlich intakt ist. Vor fünf Jahren bei der letzten Messung war sie es. Der Aufwand ist groß, aber gerechtfertigt.

Klimawandel und die Folgen

„Wir wollen möglichst alle Bäume erhalten. Aber es ist nicht zu leugnen, dass der Klimawandel da ist, und unser Baumbestand starke Folgen wegen der Trockenheit aufweist“, erklären Helmut Rath Hans-Georg Oberender vom ASG-Bereich Grünfläche.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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