Experten-Gespräche und mehr Wissenswertes in der Naturarena bei Bislich
Was im Wildblumengarten schief gehen kann, aber trotzdem jede Menge Sinn macht
Liebe Leser/innen,
die Nachricht des Jahres lautet: Wir machen in unseren Gärten fast alles komplett falsch. Unterm Strich pflanzen wir zwischen Industrie-Rindenmulch und Schotterkies zu viele Geranien, Stiefmütterchen und schicke Gräser - allerlei gärtnerische Späßchen ohne ökologischen Effekt.
Der bessere Besatz in Privatgärten wären Wildblumen - und zwar heimische Arten! Zumindest besser für die Insekten und die Umwelt. Wie man's weitgehend richtig macht, zeigen einmal im Monat die Experten vom Naturschutzbund und von Naturgarten e.V. - nämlich beim Tag der offenen Tür in der Naturarena "Auf dem Mars" zwischen Bislich und Flüren.
Bei allerfeinstem Kaiserwetter erwarteten die Damen und Herren Fachleute ihre Besucher am Sonntag in der von Trockenheit gezeichneten Arena. Franz-Wilhelm Ingenhorst von der NaBu Kreisgruppe Wesel zeigte sich zufrieden mit der Resonanz - vor allem am Vormittag dieses heißen Tages. "Viele haben angefangen umzudenken", hat er festgestellt. Aber die Verständnisquote bezüglich nachhaltiger Rettungsmaßnahmen für Flora und Fauna befinde sich noch im Beginner-Modus. Zum Beispiel sei den meisten Menschen nicht der Unterschied zwischen einem Blühstreifen und einer Wildblumenwiese klar (wenn Sie's wissen wollen, rufen Sie bitte beim NaBu an).
Auch Bienenexpertin Sabine Senkel, die an diesem Tag mehrere Wildbienen-Führungen anbietet, weiß von Fehlern im frisch angelaufenen System zu berichten: "Viele Insektenhotels, die im Handel angeboten werden, sind falsch konzipiert!" So helfe es weder Bienen noch Käfern, wenn sich getrocknete Kiefernzapfen in den kleinen Bretterhäuschen befinden: "Die sind nutzlos für Insekten!" Und man müsse aufpassen, dass nicht Spechte oder auch Meisen die Niströhrchen aus den "Hotel"-Konstruktionen zupfen, um deren Bewohner oder deren Brut zu verspeisen.
Unterm Strich zufrieden mit dem Aktionstag war Johannes Schüring (Naturgarten e.V.). Der Bislicher weiß allerbestens, wieviel Arbeit in der Betreuung der Naturarena - aber auch in der sinnvollen Gestaltung eines Privatgartens steckt. "Wenn's nicht auf Anhieb klappt, kann man das auch über Jahre hinweg nachbessern" , so der Pflanzenkenner.
Ich nehme mir vor, mich an den Hinweisen der Experten zu orientieren und diesen Sommer (oder im Spätwinter 2020) die Mängel nachzubessern, die ich offensichtlich in meinem vielleicht übereilt errichteten Insektenhotel mit Wildblumenbeet verbaut habe (Bericht folgt).
Kommt Zeit - kommt Wissen.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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