VOM ASCHENPUTTEL ZUR PRINZESSIN
In den 60er und 70er Jahren galt sie als die krönende Beigabe zur Armbanduhr, Halskettchen oder Siegelring. Diese Geschenke wurden bei der Übergabe begleitet von den robusten Hortensien. Ob Konfirmation oder Kommunion, diese Topfblumen fanden zur Zeit der religiösen Feste reißenden Absatz in den Gärtnereien und Blumengeschäften. Für die Mädchen natürlich in rose, während die Buben mit einer hellblauen Hortensie bedacht wurden. Nach einigen Tagen in der Wohnzimmerluft machten die schönen doldigen Blüten schlapp. Dann wurde es Zeit, die unansehlich gewordenen welken Gewächse in die Erde einzupflanzen. Wohl dem, er einen Garten sein Eigen nennen durfte.
Auch nach all den Jahren blüht an machem Ort die damals gepflanzte Hortensie vielleicht immer noch. Doch in den 80er Jahren und einem weiteren Jahrzehnt
war sie nicht mehr gefragt. Sie wurde zum Stiefkind der Blumenfreunde. Es gab schließlich edlere Blumen als die robuste, bäuerliche Hortensie. Doch plötzlich stieg ihre Beliebtheit wieder in ungeahnte Höhen. Wie Phönix aus der Asche tauchte sie in allen Farben und Formen auf und wurde zu einer der beliebtesten Pflanzen unserer Gärten. Gerade in diesen Tagen bereichert die Hortensie mit ihren balligen farbigen Blüten die Beete rund ums Haus.
Autor:Peter Reiss aus Wesel |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.