„Trockenheit bedeutet Stress für die Pflanzen“

Wilhelm Neu, Kreisbauernvorsitzender
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Beregnungskanonen über den Gemüsefeldern, staubigtrockener Boden bei der Maisaussaat und nur zögerlich nachwachsendes Weidegras – für den Verbraucher ist das anhaltend gute Wetter eine wahre Freude, für die Ackerfrüchte wird es langsam zu trocken. „Mit der Trockenheit steigt nicht nur die Waldbrandgefahr, die Folgen sind auch im gesamten Acker-, Gemüse- und Futterbau in unserem Kreis zu spüren“, sagt Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel e.V.. Für einige Stationen in Deutschland war es in diesem Jahr der trockenste März seit Beginn der Messungen 1881. „Man kann schon jetzt sagen, dass auch der Monat April bisher eindeutig zu trocken war“, ist der Vorsitzende überzeugt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes habe es im April im bundesweiten Mittel bisher nur
16 l pro m2 geregnet, das sei sehr wenig im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 59 l pro m2 im Monat April.

Zurzeit schwäche die anhaltende Trockenheit insbesondere junge Gemüse-, Getreide-, Kartoffel- oder Rübenpflanzen. Gerade jetzt benötigten diese Kulturen aber Feuchtigkeit, um zu wachsen. Die jungen Pflanzen seien noch nicht so groß, dass ihre Wurzeln tief genug in die Erde reichen. Der frisch gesäte Mais könne bei Trockenheit nur verzögert aufkeimen. Beregnungsfähige Bestände könnten später trotzdem gute Ernteerträge bringen. Die Beregnung des Ackers sei allerdings mit Mehrkosten für den Landwirt verbunden, hebt der Vorsitzende hervor. Viele Betriebe haben gar nicht die Möglichkeit einer Beregnung.

„Auch die Rinder- und Milchviehhalter schauen augenblicklich sorgenvoll in den strahlendblauen Himmel“, so der Vorsitzende weiter. Sowohl das Ackergras als auch das Grünland sind dringend auf den Regen angewiesen. Sie müssten zurzeit mit weniger Weidegras, der wichtigsten Futtergrundlage für Rinder und Kühe, auskommen, da es aufgrund des trockenen Wetters nur zögerlich nachwachse. „Trockenheit bedeutet Stress für die Pflanzen“, so der Vorsitzende. Wenn es in der kommenden Woche regne, könnten sich die Pflanzen noch von der Trockenheit erholen und Ernteausfälle vermieden werden.

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

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