Aufruf zur Vogelinventur
Stunde der Gartenvögel am Himmelfahrts-Wochenende

Mit Kindern auf Vogelbeobachtung | Foto: NABU Sebastian Hennigs
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Mit dem Mauersegler ist am vergangenen Wochenende nun auch der letzte Zugvogel in Wesel eingetroffen. Amsel, Drossel, Fink und Star sind also da, aber wo ist das Rotkehlchen als „amtierender“ Vogel des Jahres? Welche und wie viele Vögel durch die Gärten und Parks unsere Städte und Gemeinden flattern, soll das Himmelfahrts-Wochenende vom 13. bis 16. Mai zeigen: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft gemeinsam mit seiner Partnerorganisation Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Naturschutzjugend (NAJU) zur 17. „Stunde der Gartenvögel“ auf.
„Die Stunde der Gartenvögel hatte in den vergangenen Jahren starke Zuwächse an Teilnehmenden. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch einmal deutlich verstärkt. Immer mehr Menschen haben offenbar Interesse an der Natur vor der eigenen Haustür“, so Birgit Beckers, stellv. Vorsitzende und Vogelschutzexpertin des NABU NRW. „Allein 2020 hat sich die Teilnehmendenzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.“ Mehr als 161.000 Menschen hatten 2020 mitgemacht und aus rund 107.000 Gärten über 3,2 Millionen Vögel gemeldet. In Nordrhein-Westfalen wurden in über 19.000 Gärten mehr als 532.000 Vögel von rund 28.000 Vogelfreunden gezählt. Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte Citizen-Science-Aktion.
Die große Datenmenge aus den Zählungen ergibt ein genaues Bild von Zu- und Abnahmen in der Vogelwelt unserer Gärten und Parks. Im vergangenen Jahr konnte ein plötzlicher Bestandseinbruch der Blaumeise um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt werden. Hauptursache dafür war eine in Deutschland neue Bakterieninfektion, die im März und April zu einem Massensterben der beliebten Gartenvögel geführt hatte. „Die kommende Zählung wird Aufschluss darüber geben, ob die Blaumeisen die Verluste durch erfolgreiche Bruten ausgleichen konnten. Leider ist es ebenso möglich, dass sich der Abwärtstrend weiter fortsetzt“, sagt Christian Härting, vom Landesfachausschuss Ornithologie und Vogelschutz im NABU NRW. „Aktuelle Meldungen deuten darauf hin, dass die Epidemie auch in diesem Frühjahr wieder zuschlägt – allerdings weiter nördlich als im Vorjahr.“

So funktioniert es:

Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon – kostenlose Rufnummer am 15. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 24. Mai.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden.

Autor:

Uwe Heinrich aus Wesel

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