Seltenes Exemplar einer Bläßgans
Feldornithologe und Naturfotograf Peter Malzbender der NABU-Kreisgruppe Wesel staunte nicht schlecht, als er vor den Toren der Kreisstadt im Rheinvorland diese weiße Gans unter vielen arktischen Blässgänsen schon mit bloßem Auge ausmachen konnte.
Dass sich unter den grauen Wildgänsen keine Schneegans oder gar eine verwilderte Hausgans geschlichen hatte, war Malzbender bereits nach dem ersten Blick durchs Fernglas klar. „Die Körpergröße, die orangen Beine und der rosafarbene Schnabel haben dann eindeutig verraten, dass es sich dabei auch um eine Blässgans handelt, aber um einen leuzistischen Vogel. Das sind seltene Exemplare, die unter einem angeborenen Pigmentmangel leiden. Dies führt zu bleichen und ausgewaschenen Federfarben. Unter den knapp 180 000 arktischen Wildgänsen, die im Winter am Niederrhein auftreten, sind in jedem Jahr gerade einmal zwei bis drei leuzistische Gänse darunter“, so der Vogelkundler. Die „Sonderlinge“ seien in der Gänseschar voll integriert, hätten ansonsten ein ganz normales Wildgansverhalten und in der Regel sogar herkömmliche Artgenossen als Partner. Malzbender, der auch NABU-Vorsitzender der Kreisgruppe Wesel ist, hat bei den arktischen Wildgänsen jetzt eine gewisse Unruhe festgestellt.
Die arktischen Blässgänse seien wohl kurz vor dem Start auf den weiten Rückflug in ihre Brutheimat dem nordwestlichen Sibirien. Der Naturschützer bittet eindringlich darum, nun mit besonderer Rücksicht den Wintergästen zu begegnen.
Autor:Uwe Heinrich aus Wesel |
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