Rettung in letzter Minute - Meine gute Tat für Heute

Heute hieß es, es wird gesaugt, was der Sauger hergibt. Uff - fertig - ein Blick aus dem Fenster zur Entspannung - das hätt' ich besser nicht getan:

Da sitzt auf dem Fahrradweg ein winzig kleines Eichhörnchen und krabbelt Richtung Straße.

Ich wußte, mein Tag verläuft heute mal wieder anders als geplant:

So meine gute Tat für heute war dran und zwar sofort!!!

Schnell Einweghandschuhe übergezogen und ein sauberes Tuch, damit keine menschlichen Gerüche an das kleine Etwas drankommen und dann nach draußen.

Als es mich sah, hatte ich eigentlich Angst, das es vielleicht auf die Straße flüchtet. Aber Pustekuchen- quietschend krabbelt es auf mich zu.

Hatte erst vor es einfach in den sichereren Vorgarten zu setzen, damit es die Mutter holen kann.
Die kleine Maus war aber gaaaanz dünn,stand etwas wackelig auf seinen kleinen Beinchen und hatte irgendetwas komisch-weißes im Fell. Also hab ich das Würmchen erstmal mit reingenommen.

In Alpen gibt es eine Auffangstation für Wildtiere. Da hab ich schon mal einen verletzten Eichelhäher zum Aufpäppeln hingebracht. Ich konnte sofort kommen.

Unterwegs machte Felix ( so heißt er jetzt) ganz schön Radau und wollte aus seinem Karton fliehen. Dann war es plötzlich ruhig.

Vorsichtig späte ich in sein kleines Gefängnis und sah ein friedlich erschöpft schlafendes Häufchen Eichhörnchen. Gott sei Dank- ich hatte schon gedacht.....

Herzlich wurden wir begrüßt und der Kleine in eine schon vorbereitete Unterkunft gesetzt.

Nach einer Weile bekam er etwas spezielle Milch und dann wurde er munter und griff noch etwas unbeholfen nach der ersten Nuss um aufgeregt an ihr rumzuknabbern. Na, da hatte ich einem kleinen Kämpfer das Leben gerettet.
Das hatte man in der Auffangstation nicht erwartet.

Ich durfte noch die anderen Tiere bestaunen. Ein kleines Rehkitz, das mich mit riesigen Augen wachsam ansah- ein Käuzchen, das sich kraulen ließ und vorsichtig meinen Finger mit der Kralle festhielt und dran rumknabberte und 2 putzmuntere ausgewachsene Eichhörnchen. Zwischendurch kamen noch 2 Krähen und eine Elster zu Besuch, um sich bei Ihrem Retter etwas Leckeres abzuholen.
Hier hätte ich noch viel mehr Zeit verbringen können, aber meine Kinder sollten bald aus der Schule kommen und die hatten bestimmt Bärenhunger.
Also hab ich schweren Herzens von meinem Findelkind Abschied genommen. Ich drück ihm fest die Daumen, das er es schafft. Wenn nicht hier, dann nirgends.
Ich wußte, ich hatte das Richtige getan.

Autor:

Jutta Mühle aus Wesel

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