Projekt Artenreiche Wiesen und Weiden
Mehr Futter für den Schmetterling

Sabine Engler und Klaus Lorenz (BSKW) beim Begutachten einer artenreichen Wiese | Foto: Foto: Lorenz

Wer gerne spazieren geht oder Rad fährt, sieht gerade jetzt vielerorts blühende Wegränder oder Wiesen. „Aber viel zu wenige“ sagt Klaus Lorenz, erster Vorsitzender der Biologischen Station im Kreis Wesel. „Wir haben zusammen mit einigen Landwirten und öffentlichen Einrichtungen zwar schon 30 Wiesenflächen mit regionalem Saatgut für blühende Wiesenkräuter angelegt, aber es könnten noch mehr sein“. Von der Blütenvielfalt der Wildkräuter profitieren auch diverse Insekten, so Sabine Engler, zuständig bei der Biologischen Station für das Projekt „Artenreiche Wiesen und Weiden“. Der Rückgang von Fluginsekten (Stichworte: Insektensterben und Krefelder Studie) hat sich inzwischen herumgesprochen. Als ein wichtiger Grund wird der Verlust von Lebensräumen vermutet.

Dabei wäre es so einfach, in vielen Grünlandflächen Einsaatfenster mit blühenden Kräutern anzulegen. Die Biologische Station steht dem Flächeneigentümer oder dem Pächter mit Rat und Tat zur Seite, wenn er seine Flächen durch Wiesenkräuter aufwerten will. Ein Anruf genügt (Tel.: 028281 9625210) und Hilfe steht bereit. An der Straße Orsoy-Land in Rheinberg ist ein gelungenes Beispiel für ein Einsaatfenster zu sehen. Auf dem hier gezeigten Bild leuchtet im Vordergrund rosa und großblütig die Moschusmalve neben Schafgarbe, Wiesenflockenblume und Lichtnelke. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich die Vielfalt solcher Einsaatfenster mit der Zeit auf die ganze Wiese ausbreitet. Damit entsteht ein wertvoller Lebensraum nicht nur für Insekten, sondern auch das seltene Rebhuhn und der Feldhase finden hier einen Lebensraum. Für Grundstückseigentümer hat Klaus Lorenz noch einen wertvollen Tip: „Gut zu wissen, dass die Aufwertung einer Grünlandfläche zur Blühwiese auch als Kompensation für einen Eingriff in die Natur, z.B. ein Bauvorhaben, gelten kann und damit an anderer Stelle Ausgaben erspart werden können.“ Die Fläche sollte größer als 2000 qm sein, in der freien Landschaft liegen und mindestens einmal im Jahr zur richten bzw. vereinbarten Zeit gemäht werden. Engler und Lorenz hoffen, dass sich noch viele Grundstückseigentümer finden, deren Flächen auf diese Weise zu einem wertvollen Lebensraum werden.

Autor:

Biostation Kreis Wesel und Krefeld (Thomas Traill) aus Wesel

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