Kükenausflug oder: Besuchsdelegation aus Entenhausen

Kennen Sie eigentlich Donaldisten?
Nein, das sind keine religiös fehlgeleiteten Anbeter des amerikanischen Präsidenten ("seine Mauer geschehe im Himmel, wie auch auf der Erde"), nein, Donaldisten sind… wie erklär' ich das?
Also, Donaldisten sind Menschen, die sich mit den Donald Duck-Comics auf intellektuelle, ethnologische, soziologische und/oder psychologische Weise — also sehr geisteswissenschaftlich und ernst gemeint — auseinandersetzen. Vor ein paar Wochen habe ich mal heimlich in einem Donaldisten-Forum mitgelesen, es ist ganz zauberhaft: dieses Spiel aus fiktional hervorgezüchteter Weltfremde und realistisch-empirisch motivierter Analyse. Ich war selten so abgelenkt von, ja geradezu bewahrt vor den Problemen dieser Welt, ich war abgekapselt und fieberte den neuen Posts entgegen, die erklärten, wie sich die Demografie Entenhausens über die Jahrzehnte entwickelte. So spannend!

Warum schreibe ich das überhaupt? Naja, ich glaube, dass Enten — und vor allem Entchen — unsere Welt ein bisschen besser, zumindest aber süßer machen.

Beweis für diese These ist eben diese süße Verzückung beim beobachten von Küken. Heute Nachmittag liefen eine Entenmutter und ihre Schützlinge über den Lieferparkplatz der Deutschen Post in der Weseler Innenstadt. Die putzige Kolonne überquerte danach den Zebrastreifen Richtung Santander-Bank und war im Begriff, der Gefahr des Straßenverkehrs ausgeliefert zu sein. Beherzte Passanten dirigierten die Tiere wieder in Richtung heimischen Heubergpark und ich war froh, dass mein Handyakku voll genug war, ein paar Schabelschü... Verzeihung, Schnappschüsse davon machen zu können. Der Mensch lebt ja nur noch von einer Akkuladung zur nächsten.

Grüße aus Entenhausen!