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Kreis Wesel startet Igelschutz-Kampagne und erlässt Nachtfahrverbot für Mähroboter

Rasenmäher, Akkumäher, Mähroboter | Foto: Karsten Paulik auf Pixabay
  • Rasenmäher, Akkumäher, Mähroboter
  • Foto: Karsten Paulik auf Pixabay
  • hochgeladen von Siegmund Walter

Wesel, 14.03.2025. 

Nachtfahrverbot für Mähroboter

Unter dem Motto „Igelschutz - Ein sorgenfreies Zuhause für unsere Stacheltiere“ möchte die Kreisverwaltung Wesel auf die Lebensraumsituation des Igels im Kreisgebiet und insbesondere auf die Gefahren von Mährobotern für Igel aufmerksam machen. Die Aufklärungskampagne richtet sich gezielt an alle Bürgerinnen und Bürger mit Gärten und informiert darüber, mit welchen Maßnahmen sich der Igel in den privaten Grünanlagen ganzjährig wohl und sicher fühlen kann.

In einem ersten wichtigen Schritt hat die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Wesel jetzt eine Allgemeinverfügung für ein Verbot des nächtlichen Betriebes von Mährobotern erlassen (zur Allgemeinverfügung). Aber auch andere Aktivitäten in unseren heimischen Gärten haben einen negativen Einfluss auf die Igelpopulationen. An erster Stelle ist hier der Einsatz von Schneckenkorn zu nennen, der tödliche Folgen für viele Igel hat, da auch Schnecken auf ihrem Speiseplan stehen.

Der Igel steht derzeit im Fokus des Artenschutzes. Die Deutsche Wildtierstiftung hat den Igel zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt, um auf den stetigen Rückgang der Igelpopulation aufmerksam zu machen. Igel gehören nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Ihr Bestand nimmt seit Jahren kontinuierlich ab, was auf den Straßenverkehr, aber insbesondere auf den Verlust geeigneter Lebensräume und den Rückgang der Insektenpopulationen als Hauptnahrungsquelle zurückzuführen ist. In ländlichen Gebieten haben Igel zunehmend ihren natürlichen Lebensraum verloren.

Daher sind Gärten und Parkanlagen im Siedlungsbereich mittlerweile ein wichtiges Refugium für den Igel geworden. In naturnah gestalteten Gärten findet der Igel einen wichtigen Ersatzlebensraum. Heimische Pflanzen und Sträucher sowie aufgeschichtete Laubhaufen kann der Igel als Schlaf- oder Kinderstube nutzen. Hier findet er auch ausreichend Insekten – seine Hauptnahrungsquelle. Dies kommt nicht nur dem Igel, sondern der gesamten Artenvielfalt zugute. Die Siedlungsbereiche tragen somit eine besondere Verantwortung für den Schutz der Igel. Indem öffentliche und private Grünflächen naturnah gestaltet werden und den Tieren ungehinderten Zugang ermöglichen, kann ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt dieser geschützten Art geleistet werden.

Die Hauptaktivitätszeiten von Igeln und anderen Kleintieren liegen in der Dämmerung und der Nacht. In diesen Zeiträumen sind die Tiere auf Nahrungssuche. Mähroboter, die zu dieser Zeit aktiv sind, stellen insbesondere für junge Igel eine große Gefahr dar, da diese bei Kontakt mit den Geräten nicht flüchten, sondern sich instinktiv zusammenrollen. Studien belegen, dass sie in dieser Schutzhaltung schwer verletzt, verstümmelt oder sogar getötet werden können, wenn sie von den Klingen erfasst werden. Eine aktuelle Veröffentlichung einer Studie des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung zeigt auf, dass innerhalb eines Zeitraumes von 16 Monaten 370 verletzte Tiere in Pflegestationen verbracht wurden, von denen 47 % an den Folgen ihrer Verletzungen verstarben. Da sich ein hoher Anteil der leichter verletzten Igel verstecken, kann von einer deutlich höheren Sterberate ausgegangen werden.

Alle Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer können bereits mit wenigen Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Igel leisten. Eine igelgerechte Gartengestaltung ist unkompliziert und leicht umzusetzen. Die gärtnerischen Maßnahmen kommen zudem auch anderen Wildtieren zugute.

Tipps, worauf man bei einer naturnahen und igelgerechten Gartengestaltung achten sollte, ob es notwendig ist, die Tiere zu füttern sowie weitere Informationen über den Igel, finden Interessierte unter: https://www.kreis-wesel.de/igelschutz oder https://www.stadt-koeln.de/igelschutz

Quelle: Originaltext von Newsletter Pressemitteilungen des Kreis Wesel vom 14.03.2025.
Foto: Pixabay, Karsten Paulik

Autor:

Siegmund Walter aus Wesel

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2 Kommentare

BUND-Kreisgruppe Wesel aus Wesel
am 15.03.2025 um 22:29

Toll, dass der Kreis Wesel ein Nachtfahrverbot für Mähroboter erlassen hat. Viele weitere Städte und Kreise sollten dem Beispiel von Köln und dem Kreis Wesel nun folgen.
Mitmachen bei der Igel-Challenge
Um Igel besser zu schützen, ist es wichtig mehr Daten über ihre Population zu bekommen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat unter Federführung des BUND Naturschutz Bayern zu einer bundesweiten Igel-Challenge aufgerufen:  Igel, die in den nächsten Wochen aus dem Winterschlaf erwachen und gesichtet werden, bitte fotografieren und melden. Das geht ganz einfach, und da wir von der BUND Kreisgruppe Wesel diese Aktion unterstützen, haben wir dazu auch die Info auf unserer Homepage.
Was uns noch wichtig ist: Für ein Foto Igel nicht stören, behindern, oder hochheben.

Hildegard Grygierek aus Bochum
am 16.03.2025 um 19:50

Klasse, Sigi .. danke für diesen tollen Bericht!!!