Jungeulen leiden unter Hitzestau / Greifvogelstation päppelt die Nestlinge wieder auf
Wahrscheinlich die auffällig vielen Hitzestaus unterm Dachgebälk in den vergangenen Wochen haben viele, noch flugunfähige junge Schleiereulen dazu verleitet, Hals über Kopf ihre Brutnischen mit einem Sprung in die kühlere Nacht zu verlassen. Das sei ein außergewöhnliches Verhalten, was in den letzten zehn Jahren so noch nie beobachtet worden ist, meint NABU-Vorstand Peter Malzbender vom Kreisverband Wesel.
Insbesondere die jüngsten Eulenkinder aus einer Brut hätten die Verzweiflungssprünge gemacht. Und oftmals mit ihrem Leben bezahlt. Das hat Malzbender sich in Kamp- Lintfort, Rheinberg, Haffen, Diersfordt, Bislich und Brünen vor Ort selbst angeschaut.
Teilweise seien es bis zu 60 Grad unterm Dach gewesen. Klar, dass sich dabei einige Jungeulen im noch ersten Daunenkleid beim Absprung tödlich verletzt haben, oder sie wurden von den Altvögeln am Boden nicht weiter gefüttert, erklärt der Eulen-Experte.
Erfreulicherweise haben sich aber besorgte Landwirte und andere Mitbürger beim Naturschutzbund gemeldet, wenn sie völlig entkräftete junge Schleiereulen aufgefunden hatten. Acht dieser Findlinge sind in die Auffangstation für Greifvögel und Eulen nach Wesel-Blumenkamp gebracht worden. Dort wurden und werden sie von Karl-Heinz Peschen und Helfern fachmännisch wieder aufgepäppelt. Die meisten Jungeulen sind jetzt vollständig befiedert, fliegen in einer großräumigen Voliere umher und fressen nun auch selbsständig. In den nächsten zwei Monaten sollen alle Jungeulen wieder in die Natur entlassen werden.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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