Hunde jetzt an die Leine!

Foto: Katrin Kochbühler/pixelio.de
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Alle wollen sich in der Natur bewegen: Ob als Radfahrer, Spaziergänger, Geocacher oder als Hundebesitzer zusammen mit dem vierbeinigen Freund. „Hier ist Rücksicht gefragt. Hunde sollten an der Leine geführt werden. Landwirte wollen hochwertige Lebensmittel erzeugen. Hundekot auf Feldern und die Erzeugung von Lebensmitteln passen nicht zusammen“, hebt Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel e.V., hervor.

Ganz besonders jetzt ist Rücksicht gefragt. Denn von Anfang April bis Mitte Juli bringen wildlebende Tiere ihren Nachwuchs zur Welt. Hunde können das junge Wild erschrecken. „Aber auch die Folien und das Vlies auf den Erdbeer- und Salatfeldern, die zurzeit ausgelegt sind, können durch freilaufende Hunde beschädigt werden! Das kostet den Landwirt viel Geld“, betont Neu.

Der Vorsitzende hat durchaus Verständnis dafür, dass Hundehalter lange Spaziergänge mit dem Hund auf abgelegenen Wegen, fernab vom Verkehrslärm, sehr schätzen. „Das ist auch möglich, aber Hundehalter sollten bitte auf den Wegen bleiben und keine Bälle und Stöckchen auf die landwirtschaftlichen Flächen werfen. Schon ein einziger Besuch des vierbeinigen Freundes hinterlässt unzählige Spuren in Feldern und Wiesen und kann zur Verschmutzung und Vernichtung zahlreicher Kulturpflanzen führen“, erklärt der Vorsitzende. Übrigens, auch Stöcke und Äste sind bei der Ernte sehr hinderlich. „Die landwirtschaftlich genutzten Flächen liefern Lebensmittel und sind die Lebensgrundlage des betroffenen Landwirtes“, erinnert Neu.

Aber auch wirtschaftlich hat die Verunreinigung von Futterflächen durch Hundekot weitreichende Folgen. So sind den Landwirten seitens der EU strenge hygienerechtliche Vorschriften bei der Gewinnung von Lebensmitteln auferlegt. „Ihre Einhaltung ist nicht sichergestellt, wenn Futtermittel verunreinigt sind“, erklärt Neu. Im schlimmsten Fall könne das Weidefutter dann nicht verwertet werden. Für erzeugte Produkte wie Fleisch oder Milch trage der Landwirt aber die volle Verantwortung.
Das Argument vieler Hundebesitzer, Hundekot sei gleich Kuhfladen, entkräftet der Vorsitzende. Wird Gülle oder Mist auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht, so werde er vom Boden schnell aufgenommen. Zumal sich die Pflanzen dann noch im Boden befinden und auf den Pflanzen selbst keine Gülle ausgetragen wird. Eine Übertragung von Krankheiten erfolge hauptsächlich durch Kot von Fleischfressern.

Der Vorsitzende rät den Bauern zum Dialog mit den Hundebesitzern: „Nur so entsteht gegenseitiges Verständnis. Den Hundehaltern muss verdeutlicht werden, die Hundehaufen ihrer Vierbeiner nicht nur in Stadtparks, sondern auch auf Wiesen und Weiden auf dem Land einzusammeln und mitzunehmen.“

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

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