125 neue Nisthilfen
Hast Du einen Vogel oder einen „Flattermann“? – Aktion von Stadt und Biologischer Station im Weseler Glacis

Da sind sie, die neuen Nisthilfen fürs Weseler Glacis! | Foto: Stadt Wesel

Einen Vogel zu haben, kann einfach sein. Um den heimischen Tieren bei der Brut zu helfen, dienen Nisthilfen (zum Beispiel Nistkästen). Die Biologische Station Wesel bringt, unterstützt von der Stadt Wesel, in den kommenden Wochen 125 neue Nistkästen in Wesel im Glacis an.

Bereits Ende der 1990er Jahre wurden im Rahmen des Projektes „Optimierung Glacis“ insgesamt 200 Fledermauskästen und Nisthilfen für Vögel angebracht. Leider sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten über 100 solcher Nisthilfen kaputt oder verloren gegangen.

Natürliche und vielfältige Brutplätze entwickeln sich üblicherweise in alten, morschen Bäumen. Aufgrund der Verkehrssicherungspflicht müssen jedoch regelmäßig Bäume und Äste auf ihre Standsicherheit geprüft werden. Werden dabei Gefahren festgestellt, müssen Äste und manchmal auch Bäume entfernt werden. Auch deshalb sind natürliche Höhlungen und Spalten seltener. Um die Vielfalt an Lebewesen (Biodiversität) zu fördern, werden Nist- bzw. Bruthilfen befestigt. Die Tiere bieten den Menschen Vorteile. So sind zum Beispiel Blau- und Kohlmeisen natürliche Feinde der Eichenprozessionsspinner. Fledermäuse ernähren sich gerne von Mücken.
 Daneben brüten auch andere Arten in den Nisthilfen, zum Beispiel Hohltauben, die nicht mit „Stadttauben“ verwechselt werden sollten. Sie leben überwiegend im Wald.

Dank künstlicher Nistangebote im Glacis konnten sich zahlreiche Fledermausarten erfolgreich ansiedeln. So leben inzwischen dort unter anderem Arten wie Großer Abendsegler, Braunes Langohr oder Zwerg- und Rauhautfledermaus. Für diese Fledermäuse wurden nun zusätzliche, semi-natürliche Fledermaushöhlen angeschafft. Studien zeigen, dass diese deutlich schneller von den Tieren angenommen werden als Nisthilfen aus Holzbeton. Zudem dienen die semi-natürlichen Fledermaushöhlen als sogenannte vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen („CEF-Maßnahmen“) im Rahmen von Vorhaben- oder Bebauungsplänen.

Neben den Arten, für die die Nistkästen und Höhlen eigentlich gedacht sind, werden diese auch gerne von Mäusen, Hummeln, Hornissen, Wespen und anderen Insekten genutzt.
Von den 125 angeschafften Nisthilfen sind 35 semi-natürliche Fledermaushöhlen sowie 90 Nisthilfen für Vögel in acht verschiedenen Varianten. Unterschieden werden letztere zudem in Kästen für „Generalisten“ (55 Stück - Blaumeise, Kohlmeise und ähnliche) sowie für „Spezialisten“ (35 Stück - Hohltaube, Kleiber, Star, Baumläufer).

Insgesamt kosten die Nisthilfen ca. 6.000 Euro. Bezahl werden diese aus dem Haushalt der Stadt Wesel – Etat für die „Förderung der Biodiversität im Stadtgebiet“.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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