Freundliche Senioren, günstige Frikos und erfrischend unverständliche Waschanlagenregeln

Auf geht's Richtung Lackhausen.
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Es gibt so Tage, an denen erlebt man richtig was. Vielleicht besonders dann, wenn man überhaupt nix von dem Tag erwartet hatte.

Sie sind neugierig geworden? Dann lesen Sie mal getrost weiter ...

Um die gröbsten Nachwirkungen eines grippalen Infekts zu bekämpfen, trete ich bei dem herrlichen Wetter einen längeren Spaziergang an. Mein Wagen steht an der Mercatorstraße in Wesel - ich beschließe, ihn zu Fuß abzuholen.

Ein Fehler, wie sich nach rund anderthalb Stunden herausstellt. So eine fette Erkältung schwächt einen doch mehr, als ich geglaubt hatte. So gerate ich nach rund sieben Kilometern an meine Grenzen und greife zu einer Maßnahme, die für mich eine Premiere ist: Trampen!

Womit wir beim ersten unerwarteten Ereignis sind: Drei oder vier Wagenlenker ignorieren meinen Anhalterdaumen. Im fünften Wagen sitzt ein Seniorenpaar - beide dick über Achtzig. Der freundliche Opa bremst ab und lässt die Scheibe ein Stück herunter. Oma ist nicht wohl dabei, das ist kaum zu übersehen.

Betont harmlos gebe ich meine Geschichte von der falsch eingeschätzten Entfernung zum Besten und erwecke wohl das Vertrauen der Beiden: ich darf mitfahren. Und siehe da: Binnen einer Minute weiß ich (ohne zu fragen), wo sie wohnen, wie sie heißen und warum sie zu welchem Arzt in Wesel fahren. Wie auch immer, es ist ein nettes Gespräch und ich werde bis zu meinem Wagen gefahren. Tolle Sache! Dankesehr und einen schönen Tag!

Weil mir die frische Luft fühlbar gut tut, beschließe ich, zur Bislicher Deichpromenade zu fahren. Die dortige kleine Fotosafari macht mich hungrig und ich besuche den einer örtlichen Traditionsgaststätte angegliederten Bäckerei-Laden. Auch dort erlebe ich Erstaunliches:
Ich bestelle eine Riesenfrikadelle mit Senf im Brötchen und einen "coffee to go" und zahle summasummarum - - - - - 3 Euro!
Ist das zu fassen? Allein für den miesen Kakao, den ich vor etwa vier Wochen auf dem Essener Weihnachtsmarkt soff, musste ich genauso viel blechen! Ich bin begeistert und gelobte innerlichfeierlich, bei meinem nächsten Bislichbesuch wieder hier zu speisen.

Auf dem Rückweg Richtung Wesel (ich muss unseren Prinzen von seinem Job abholen) fällt mir mein extrem schmutziger Wagen ein. Ich steuere eine Tankstelle mit Waschanlage in Flüren an und erlebe Ding Nummer drei ....

Die Anlage ist gerade frei, ich lenke den Wagen auf die Edelstahlschienen. Als ich aussteigen will, spricht mich ein Typ im Blaumann an: "Sie müssen noch mal raus fahren! Der Kunde dort ist vor Ihnen dran!" Dabei zeigt er auf einen Siebener BWM an der ersten Zapfsäule.
Ich sage: "Bevor der soweit ist, bin ich hier durch. Ich brauche nur 'ne Standardwäsche!" Er ist nicht überzeugt: "Der Kunde war vor Ihnen hier, tut mir leid!" - - "Na dann", sage ich und denke: Immerhin fährt der ja auch 'n dicken BMW. Nun denn, lasse ich halt kein Geld in Flüren. In Wesel wird mein Wagen auch sauber.

Nach einigen Outdoorstunden zwischen Hamminkeln und Bislich steht's am späten Nachmittag 7:1 für die Positiv-Erlebnisse. Kein Wunder, dass mein grippaler Brummschädel sich verabschiedet hat. Fast zwangsläufig gewinnt die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Abend gegen Kroatien mit 28:21. Unerwartet hoch! :D

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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