Zeigen Sie uns Ihre EPS-Sichtungen und warnen Sie so Ihre Mitbürger!
Fiese Brutstätten der Eichenprozessionsspinner: Ihre Fotos in unserer "Melde-Ecke"
So manchem Spaziergänger oder Freizeitsportler mag es schon aufgefallen sein: Die Nester von Eichenprozessionsspinner-Raupen sind in diesem Jahr vermehrt anzutreffen. In den Sozialen Netzwerken häufen sich besorgte Sichtungsmeldungen.
Die öffentlichen Posts nimmt die Redaktion "Der Weseler/ Der Xantener" zum Anlass, eine EPS-Meldeplattform einzurichten.
Sollten Sie bei Ihren Rundgängen in der Umgebung Nester der Prozessionsspinner sehen, melden Sie diese bitte hier bei Lokalkompass - am besten mit einem Beweisfoto, das Sie per Mail an die Redaktion senden: redaktion@derweseler.de.
Wenn Sie mögen, können Sie Ihre Bilder auch direkt (bitte mit Ortsangabe) unter diesem Beitrag hochladen. Dafür müssen Sie aber angemeldet sein. Falls dies nicht der Fall ist, können Sie sich hier registrieren!
Über den Eichenprozessionsspinner
(Infos vom Kreis Wesel)
Herkunft
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist eine Falterart, die nur an Eichen vorkommt. Dabei bevorzugt er lichte, sonnige Standorte wie z.B. Wald- und Straßenränder oder Lichtungen. Er ist ein unscheinbarer Nachtfalter, dessen Larven/Raupen nach der dritten von sechs Häutungen sehr feine Härchen mit Widerhaken tragen, die ein Nesselgift, das Thaumetoporin, enthalten. Sie leben und fressen in geselligen Familienverbänden. Die älteren Raupen ziehen sich tagsüber und zur Häutung in bis zu einem Meter lange Gespinstnester zurück. Gegen Abend verlassen die Raupen zur Nahrungssuche in einer Art Prozession die Nester. Die Verpuppung beginnt Ende Juni Anfang Juli. Nach drei bis fünf Wochen schlüpfen die neuen Falter.
Lebenszyklus des Eichenprozessionsspinners:
• von September bis April überwintert das Ei
• von April bis Ende Juni frisst die Raupe
• im Juli verpuppt sich die Raupe und wird zum Nachtfalter (Puppenstadium)
• von August bis September Flug und Verbreitung des Nachtfalters
• In der Zeit von Ende April bis Anfang Dezember können die Härchen
Mensch und Tier gefährden.
Die Raupen sind heimisch in Mittel- und Südeuropa. Bedingt durch das trocken
warme Klima verbreiten sie sich seit 1997 ausgehend von der belgischen ProvinzNord Brabant mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 30 Kilometer pro Jahr auch am
Niederrhein. Sie haben mittlerweile alle Gemeinden des Kreises Wesel erreicht.
Gefährdung
Die Gefährdung des Menschen entsteht durch die sehr feinen Härchen. Diese sindmit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Die mit Widerhaken besetzten Raupenhaare
sind nur 0,1 bis 0,3 Millimeter groß und dringen leicht in die Haut und Schleimhäute ein. Sie geben dabei das Thaumetoporin in die Haut ab. Dieses Nesselgift löst eine pseudoallergische Reaktion aus.
Die Härchen brechen bei direktem Kontakt leicht ab, verbreiten sich aber auch ausden Nestern heraus mit dem Wind. Sie sind sehr langlebig und stellen daher bei
direktem Kontakt auch nach einem Jahr noch eine Gefahrenquelle dar. Durch die
Widerhaken haften sie sehr gut an der Kleidung und in den Haaren.
Symptome
Die ersten Symptome treten nach 6 bis 8 Stunden auf. Dabei bilden sich stark
juckende, leicht geschwollene punktuell gerötete Hautausschläge. Es kann auch zur Bildung von Quaddeln kommen. In sehr seltenen Fällen entsteht eine starkeallergische Reaktion. Durch das Einatmen bilden sich Reizungen der Mund und
Nasenschleimhäute, die zu schmerzhaftem Husten, einer Bronchitis oder Asthma
führen können. Beim Kontakt mit den Augen treten Bindehautentzündungen und in Einzelfällen Hornhautentzündungen auf. Die Symptome können 2 Tage bis 2
Wochen anhalten. Die Reaktionen verstärken sich bei wiederholtem Kontakt.
Wer ist gefährdet?
In den vom Eichenprozessionsspinner betroffenen Gebieten sind gefährdet:
• Erholungsuchende im Wald und an Waldrändern
• Besucher von Freizeitanlagen (z.B. Sportplatz, Schwimmbad, Spielplatz,
Campinganlage, Parkplatz)
• direkte Anwohner
• Besitzer befallener Eichen im eigenen Garten
• spielende Kinder bei Berührung der Raupen oder Nester, im Umfeld von
Schulen, Kindergärten und Jugendherbergen
• Waldarbeiter
• Brennholzsammler
• Arbeitskräfte von Landschaftspflegebetrieben und Strassenmeistereien
• Tiere, die am Boden liegende Haare oder Nester mit der Nahrung aufnehmen
Vorbeugung
• Informieren Sie Ihre Kinder
• Meiden Sie die Befallsareale
• die Raupen und Gespinste nicht berühren
• Schützen Sie empfindliche Hautbereiche (Nacken, Hals, Unterarme)
• Verschieben Sie Pflegearbeiten in befallenen Bereichen
• Bei einer Bekämpfung sind besondere Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen
Was tun nach Kontakt?
Wenn es trotz der vorbeugenden Maßnahmen zu einem direkten oder indirektem
Kontakt gekommen ist, sollten Sie:
• die Kleidung wechseln und nass reinigen
• duschen und die Haare waschen
• die gereizten Hautbereiche nicht kratzen
• sie können versuchen die Härchen mit Klebestreifen von der Haut zu heben
• Beim Auftreten von Hautreizungen, Atembeschwerden oder
Augenreizungen suchen Sie bitte Ihren Arzt bzw. Augenarzt auf.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.