Erneute Wolfssichtung: Das Tier lief am frühen Morgen in Mehrhoog über die Straße in den Wald

Schon wieder ein Wolf am Niederrhein? Es scheint so! Jedenfalls ist das Tier auf dem Handy-Video, das der Reeser Tiemo Mölleken bei Facebook postet, sehr gut zu erkennen.

Der 30-Jährige war um kurz vor 7 Uhr mit seinem Beifahrer auf dem Weg zur Arbeit. Er schildert sein Erlebnis:  "Der Wolf kam vom linken Feld und ist über die Straße nach rechts zum Wald gelaufen. Ich habe aus der Ferne erst gedacht, es sei ein Reh!"

Ganz deutlich zu sehen: Kurz bevor das Tier in den Wald flüchtet, hält es an und wirft einen kurzen Blick Richtung Straße. Eine Sekunde später ist es zwischen den Bäumen verschwunden.

Tiemo Möllenken hat verantwortungsbewusst gehandelt und sofort den regionalen Wolfsberater Hans Friedrich Sievert informiert. Ebenso wie Peter Malzbender vom Naturschutzbund Kreis Wesel.

Der Reeser nimmt das Geschehen freudig gelassen: "Es hat mich schon sehr überrascht, plötzlich einen Wolf vor mir über die Straße laufen zu sehen. Das ist schon etwas Besonderes, solch einem Tier im freien Gelände zu begegnen. Das kann ich mich glücklich schätzen, diese Chance haben bestimmt nicht viele Leute."

NaBu-Experte (und Kreis-Vorsitzender) Peter Malzbender schließt aus, dass es sich bei dem jetzt gesichteten Wolf um das Exemplar von Mitte Februar handelt: "Der ist längst ganz woanders!" Er erklärt: "Bei den wandernden Wölfen handelt es sich meistens um jüngere Tiere auf der Suche nach einem eigenen Rudel."

Er glaube nicht, dass der Mehrhooger Wolf sich in dieser Gegend ansiedeln wolle. Der Niederrhein sei zu stark mit Menschen besiedelt. Malzbender: "Das mögen Wölfe nicht!" Der NaBu-Chef stellt klar, welche Todesursache eine ihm geläufige Statistik anführt: "Die meisten Wanderwölfe werden überfahren!"

Vor rund drei Wochen hatte eine Wolfssichtung bei Haffen-Mehr viele Menschen am unteren Niederrhein in helle Aufregung versetzt. Am 24. und 26. Februar war jeweils ein Wolf in der Walsumer Rheinaue und im Hünxer Wald beobachtet worden.

Erst gestern widmete der WDR den deutschen Wölfen einen Themenabend.