Von einstieger Blütenpracht zu unschönem Gestrüpp
Ein Schandfleck oder doch ein Insektentraum?

Der Vergleich von 2018 und heute.  | Foto: Privat
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Seit einigen Jahren schon rufen Naturschützer dazu auf, mehr Blühstreifen anzulegen, um dem großen Insektensterben entgegen zu wirken. Denn in den letzten 25 Jahren sind Drei Viertel unserer Insekten ausgestorben. 2018 haben unter anderem der ASG Wesel und die Stadt zu der groß angelegten Aktion “Werde Blühpate!” aufgerufen. Landwirte und auch Privatpersonen mit wurden gebeten sich als Paten zu beteiligen.

Diesem Aufruf in den örtlichen Medien, sind auch die beiden Nachbarn Günter und Walburga Wenzel und Kathrin Thierfelder gefolgt, da sie an ihrem Grundstück einen breiten, städtischen Grünstreifen haben, der sich dafür bestens eignet. “Wir haben uns gerne an der Aktion beteiligt, da wir auch sonst viel für die Erhaltung der Insekten tun”, so Günter Wenzel.

Der Grünstreifen wurde durch den ASG Wesel vorbereitet und angesät und soll gemäß des Patenschaftsvertrages von den jeweiligen Paten durch Wässerung, freihalten des Sichtbereiches durch Rasenmähen und räumen von Müll, gepflegt werden.

“Anfangs haben die Leute sogar extra angehalten, um Fotos zu machen. So schön war der Blühstreifen mal”, sagen die Eheleute Wenzel. “Ich habe sogar extra Gartenschläuche dort verlegt, um die Bewässerung zu gewährleisten”, so Kathrin Thierfelder.

Doch von der einstig üppigen Blumenpracht war im dritten Jahr schon nichts mehr zu sehen. Der einstige Blühstreifen sieht nun eher ungepflegt aus und Nachbarn sprechen schon von einem Schandfleck. Denn dort wachsen nun keine Blumen, sondern Gräser, die nicht mehr sehr prachtvoll sind und wildem Gestrüpp gleichen. Aber bieten sie den Insekten nicht trotzdem noch Nahrung?

“Dass sich nach einigen Jahren nun nicht mehr nur die Blumen durchsetzen, kann mehrere Gründe haben. Ist es die damals gewählte Wildblumensaatmischung, das Wetter, was 2018/19 sehr sonnig und in den letzten beiden Jahren durch mehr Regen gekennzeichnet war oder setzen sich einfach gerade die heimischen Gräser durch?”, so Mike Seidel, Betriebsleiter des ASG Wesel.

Beide Parteien suchten den Kontakt zum ASG und nach Rücksprache im letzten Jahr, gab es lediglich die Rückmeldung, dass 2018 eine falsche Saatmischung ausgebracht wurde. Sie wüssten, dass es nicht schön aussieht, aber die Paten müssten nun mit dem Ergebnis leben.

Diese Aussage und das seitens des ASG seit zwei Jahren nichts getan wurde, ist für beide Paten allerdings nicht tragbar ist und somit wurde der Vertrag gekündigt. Mike Seidel möchte dies allerdings so nicht stehen lassen und bietet beiden Parteien das Gespräch und eine neue Einsaat im März 2022.

“Uns ist natürlich sehr daran gelegen, dass ein solcher Patenschaftsvertrag auch von langjähriger Dauer ist! Des Weiteren sind wir immer auf der Suche nach weiteren Paten, um dieses Projekt im nächsten Jahr wieder aufleben zu lassen. Wenn Sie Interesse an einer solchen Blühpatenschaft haben oder auch ihr Blühstreifen neuen Glanz braucht, dann melden Sie sich gerne bei uns”, sagt er abschließend.

Autor:

Ines Wenzel aus Wesel

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