Ein Baum

Nur ein Baum, wie viele in der Stadt. Dieser steht nun zufällig direkt vor unserem Haus. Er wuchs heran, wurde größer von Jahr zu Jahr. Im Sommer bekam er immer wieder mal eine Extraportion Wasser wenn es trocken war. All die Jahre hat man seine Freude an ihm.
Warum erzähle ich das, er ist doch bloß ein Baum? Nein, er hat sich verwandelt. In diesem Jahr ist er ein blühender Baum geworden. Er ist zum ersten Mal über und über mit gelben, tulpenähnlichen Blüten und dicken Knospen bedeckt. Eine kurze Internetrecherche und, tatsächlich es ist ein Tulpenbaum.
Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) ist eine in Nordamerika heimische Baumart der aus nur zwei Arten bestehenden Gattung Tulpenbäume aus der Familie der Magnoliengewächse. Er hat meist einen stattlichen Wuchs und erreicht Wuchshöhen von über 40 m im Wald- oder Plantagenverbund. Maximalwerte liegen bei 60 m Höhe und einer Dicke von 150 cm. Das Alter des ältesten Baums im ursprünglichen Verbreitungsgebiet wird mit maximal 450 Jahren angegeben. Viele Botaniker halten die seit mindestens 100 Millionen Jahren nachweisbaren magnolienähnlichen Gewächse für die ursprünglichsten aller lebenden Blütenpflanzenarten. Dazu gehört auch der Tulpenbaum. Er bringt meist erst nach ca. 20 Jahren seine Blüten hervor. Dieser Baum wurde Anfang 1990 gepflanzt und jetzt blüht er zum ersten Mal.
Aber ich fürchte der Baum ist bedroht. Im Spielbereich der Andreas-Vesalius-Straße wurden, außer diesem Baum, seinerzeit noch zwei weitere gepflanzt, die sich alle prächtig entwickelten. Zwei von ihnen wurden vor ca. 1,5 Jahren in einer Blitzaktion von der Stadt gefällt. Vom ersten sind keine Spuren mehr vorhanden, vom zweiten ist noch die Baumscheibe vorhanden. Ersatzbäume wurden nicht angepflanzt. Begründung der Stadt, die Bäume hatten das Pflaster etwas angehoben und stellten somit eine Gefahr für den Straßenverkehr dar. In einer Spielstraße!
Auch dieser Baum hat das Pflaster etwas hoch gedrückt.