Was in Hamminkeln gut läuft, soll bald auch in Wesel die Tanzbärchen locken
Warum der Ü50-Schwoof an der Rheinpromenade mächtig funzen könnte ...
"Für uns ältere Semester gibt's doch nix, wo wir hingehen können!" Den Satz hat Marco Launert mehr als einmal gehört und alsbald einen Entschluss gefasst: Falls die Aussage stimmt, soll dieser Zustand sich ändern. Gesagt - getan!
Im Kulturbahnhof Niederrhein (KuBa) an der Güterstraße in Hamminkeln veranstaltet der umtriebige Musiker und Rockschul-Chef seit rund einem halben Jahr den Ü50-Schwoof. Eine nette Tanzeveranstaltung, bei der Menschen im besten Alter sich treffen, um auf ihre Lieblingsmucke abzuzappeln und ein paar Stündchen zu quatschen. Spaßfaktor auf einer Scala von 1 bis 10: Zehn!
Und siehe da - was in Hamminkeln funktioniert, soll auch in Wesel die nicht mehr ganz so jungen Tanzbärchen locken. Am Samstag, 16. März, ist Weseler Premiere im "Q-Stall" an der Rheinpromenade. Was das Publikum dort zu erwarten hat, klären wir im Interview mit den beiden Einladern ...
dibo: Wie kamst du auf die Idee, in Hamminkeln einen Schwoof für Ü50er zu veranstalten?
Marco: Eines schönen Tages erzählten mir zwei nette Gäste jenseits der 50 im KuBa, dass es für sie keinen Ort mehr gebe, um auszugehen. Tanzen, quatschen, Leute treffen. Nach einem kurzen Gespräch sagte ich: "Dann machen wir es halt hier!" Und wir brainstormten den Titel der Pilotveranstaltung im März 2018 : 'Ü50-Schwoof', der Untertitel ist seitdem "Tanzen, Quatschen, Leute treffen".
dibo: Was unterscheidet Schwoofer über Fünfzig von anderen Gesellschaften?
Potty: Das Ü50 Publikum unterscheidet sich lediglich durch das Alter von anderen Motto-Feten. Eine homogene Mischung mit Fans aus jedem Genre.
dibo: Wie man hört, sind die Tickets für Wesel weggegangen wie warme Semmeln?
Marco: Ja, unglaublich ! Die Tickets für den Auftakt sind restlos ausverkauft.
Lobend erwähnen möchte ich Moritz Hußmann (Mo's JumpIn Kiosk), der sich sehr um die Veranstaltungen in Wesel und Umgebung bemüht. Es gibt übrigens bei ihm und im Welcome Hotel bereits Tickets für die weiteren vier Q-Stall-Schwoofs dieses Jahr.
dibo: Bist Du eher der sture Typ DJ oder gehst Du auf Wünsche ein?
Potty: Natürlich baue ich auch gern Musikwünsche mit ein. Manchmal hat man an einem Abend um die 100 Musikwünsche aus allen Richtungen.
Als ein Gast sich „Ode an die Freude“ wünschte, bot ich ihm an, dass er bis zum Schluss bleiben soll und ich das Lied spiele, wenn alle anderen weg sind.
dibo: Bei wie vielen zahlenden Gästen macht Ihr Schluss am Einlass?
Marco: 250 dürfen gleichzeitig feiern. Die Abendkasse wird aber geöffnet sein, denn für jeden Gast, der das Lokal verlässt, kommt ein Gast rein. Bei Partys besteht ja ein Durchlauf.
dibo: Was meinst Du, feiern Weseler länger als Hamminkelner?
Potty: Dazu kann ich nichts sagen, denn es sind ja immer auch Gäste aus Wesel in Hamminkeln. Ich denke, dass auch Hamminkelner nach Wesel kommen werden.
dibo: Gibt's eine Marktlücke bei Partys für Ü50er?
Marco: Ich denke, jeder Party-Anbieter findet seine Klientel und umgekehrt. Wenn man diese kompetent, mit Herzblut und mit sympathischem Angebot bedient, wird dieses auch angenommen. Ich persönlich fühle mich mit den Schwoofs pudelwohl und freue mich riesig auf alle Termine. Mit DJ Potty habe ich natürlich auch den besten Mann an Bord, der die große Aufgabe, das unendlich breite Musikfeld der Ü50er zu bedienen, großartig meistert. Und die Ideen gehen nicht aus - 2020 wird es die erste Ü50-Schwoof-Tour geben - über Fronleichnam fahren wir mit 75 Leuten nach Helgoland, um die dortige Nordseehalle ordentlich zu rocken.
dibo: Welche Musik hörst du selber am liebsten?
Potty: Von Klassik bis Hardrock alles dabei, gern auch mal ungewöhnliche Stücke und Lieder, die längst in Vergessenheit geraten sind (wie zum Beispiel "In Zaire" von Johnny Wakelin), was von Wishful Thinking oder Konstantin Wecker - alles zu seiner Zeit.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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