Erfolgreiche Freilassung in Xanten
Verletztes Seeadler-Weibchen wieder fit

Greifvogelexperte Dirk Sindhu und Biologin Petra Sperlbaum von der Greifvogelstation Wesel haben den Seeadler auf der Bislicher Insel wieder ausgewildert. | Foto: Peter Malzbender
  • Greifvogelexperte Dirk Sindhu und Biologin Petra Sperlbaum von der Greifvogelstation Wesel haben den Seeadler auf der Bislicher Insel wieder ausgewildert.
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Anfang Juli wurde ein junges Seeadler-Weibchen verletzt und unterernährt nahe der B57 in Xanten-Birten gefunden. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Greifvogelstation des NABU an der Weseler Schillkaserne war das Tier in die Bergische Greifvogelhilfe nach Rösrath gebracht worden, um dort durch das Fliegen in einer Großvoliere wieder Muskeln und Kraft aufzubauen.

Der vollständig genesene und kräftige Vogel wurde nun vom Leiter der bergischen Greifvogelhilfe Dirk Sindhu gemeinsam mit den beiden staatlich geprüften Greifvogel- und Eulenpflegern des NABU Peter Malzbender und Petra Sperlbaum und dem Ranger Ulrich Gräfer (RVR Ruhr Grün) im Naturschutzgebiet Bislicher Insel in Xanten wieder frei gelassen.

Naturschutzorientierten Entwicklung der Bislicher Insel
Nach mehrfachen Sichtungen einzelner Seeadler hatten sich seit 2014 mehrere ehrenamtliche Ornithologen um die Ansiedlung des Seeadlers im Kreis Wesel bemüht und hierfür die Zusammenarbeit mit dem RVR sowie dem Regionalforstamt Niederrhein als große Flächeneigentümer auf der Bislicher Insel, der Biologischen Station und der Unteren Naturschutzbehörde gesucht und gefunden. Seit dieser Zeit erfolgt ein regelmäßiger intensiver Austausch, über den zahlreiche gute Ideen zur weiteren naturschutzorientierten Entwicklung der Bislicher Insel eingebracht wurden. Nach der erfolgreichen Ansiedlung und Brut der Seeadler konnten auf diesem Wege Maßnahmen zu ihrem Schutz zusammengetragen und umgesetzt werden. Insbesondere die ehrenamtlichen Bemühungen des Ornithologen Ingbert Schwinum hatten und haben einen maßgeblichen Anteil daran, dass der Schutz und die weitere Entwicklung des Seeadlers auf der Bislicher Insel sichergestellt werden konnten.

Toller Erfolg für den Naturschutz im Kreis Wesel
Helmut Czichy, Vorstandsmitglied für den Bereich Naturschutz: „Dass das Seeadler-Weibchen jetzt wieder gesund und kräftig in die Natur entlassen werden kann, ist ein toller Erfolg für den Naturschutz im Kreis Wesel. Ich danke allen, die zu diesem guten Ende beigetragen haben, ganz herzlich.“ Klaus Horstmann, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel, ergänzt: „Wir sind froh, dass das Seeadlerpärchen nach den massiven Brutstörungen im Jahr 2020 auf der Bislicher Insel geblieben ist und in diesem Jahr sogar drei Seeadlerküken großziehen konnte. Die Rettung, Pflege und artgerechte Freilassung ist eine tolle Teamleistung mehrerer Naturschützer im Kreis Wesel.“

Peter Malzbender, Vorsitzender NABU Kreisgruppe Wesel e.V.:
"Wir mussten blitzschnell handeln und die richtigen Schritte in die Wege leiten. Der NABU hat die Expertise und das Netzwerk dazu. Dadurch konnte das junge Seeadlerweibchen überleben, was alle Beteiligten natürlich riesig freut."

Ingbert Schwinum: „Es freut mich von Herzen für den jungen Seeadler, dass diese konzertierte Rettungsaktion so erfolgreich abgelaufen ist und bedanke mich dafür bei allen beteiligten Personen. Mein besonderer Dank gilt Karl-Heinz Peschen, der durch seine Erfahrungen mit Greifvögeln das Weibchen nach der Notlandung schnell einfangen konnte, eine erste Untersuchung durchgeführt und in den ersten Tagen die nötige Versorgung sichergestellt hat.“

Thomas Kämmerling, Betriebsleiter RVR Ruhr Grün:
„Die Bislicher Insel in Xanten entwickelt sich immer mehr zu einem wahren Vogelparadies in NRW. Dass die Artenvielfalt nach und nach gesteigert werden konnte, ist auch ein Verdienst der unterschiedlichen Partner von RVR Ruhr Grün beim Biotopmanagement. Aushängeschilder für den Arten- und Naturschutz sind zum Beispiel das brütende Seeadler-Pärchen oder die selten zu beobachtenden Löffler. Damit das so bleibt, bitten wir die Besucherinnen und Besucher der Bislicher Insel auf den Wegen zu bleiben, um wichtige Brut- und Rückzugsräume der Tiere nicht zu gefährden.“

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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