The Day after Senf Teil 4

Ort der Handlung: Oben auf dem Olymp
Zeit der Handlung: Wenige Stunden nach der Apokalypse

Nachdem ich den ersten Schock, gefolgt vom ersten ernsthaft hysterischen Panikanfall über den Untergang meines Heimatplaneten und nicht zuletzt meine ganz eigene Entrückung überwunden hatte stellte ich fest (Komma) dass es hier eigentlich gar nicht so furchteinflößend war wie anfangs befürchtet!
Nein – eigentlich war es hier sogar richtig prima, toller Ort so ein Olymp oder sollte ich lieber Schlaraffenland sagen? Den lieben, langen Tag auf watteweichen Wolken herumlungern und den lieben Gott nen guten Mann sein lassen. (harhar ;-) Aber kaum hatte ich es mir gemütlich gemacht, kam auch schon wieder mein schlechtes Gewissen zum Vorschein …... ich wollte mich ja noch selbst durch den Kakao ziehen. Aber wie macht man das? Soll ich mich wie Baron Münchhausen an meinem eigenen Schopf durch die „Suppe“ schleifen? Jeder Mensch der auch nur ein klein bissl was von Physik versteht weiß, dass so etwas technisch nicht machbar ist.

Da lag er also vor mir, der See mit dem köstlich duftenden Inhalt und ganz zaghaft tauchte ich erst mal einen großen Zeh in den Kakao, zog ihn aber umgehend wieder heraus „Aua heiß!“ rief ich erschrocken. „So ein Mist und ich hab keinen Löffel um ihn umzurühren, damit er abkühlen kann.“

Da half mal wieder nur abwarten.

Ich kauerte mich also auf ein Wölkchen ganz in der Nähe und sah zu, wie der Dampf aus dem Kakaosee langsam aber stetig aufstieg und, in der dünnen Luft hier oben, seltsame Konturen und Formen annahm.
Aber was war denn das für ein Gemurmel und Geraune? Es war schon die ganze Zeit vorhanden gewesen aber erst jetzt nahm ich es richtig wahr. In gar nicht allzu weiter Ferne, genau am gegenüber liegenden Ufer des Kakaosee's erkannte ich einige meiner Bürgerreporter Kollegen und war plötzlich ganz aufgeregt. Warum war ich hier gelandet und nicht bei denen da drüben? Beunruhigt schaute ich erst nach rechts und dann nach links, aber weder zu der einen noch zu der anderen Seite war ein ende des See's auszumachen. Ganz klar, der kürzeste Weg führte mitten hindurch. Hmm ich mag Kakao ja gerne, aber mich selbst da durch ziehen? Mennoooo neee, das Zeug ist so klebrig, das krieg ich doch nie wieder raus aus dem blütenweißen Hemdchen und von den Haaren will ich gar nicht erst sprechen.

Aber Gott sei dank ist im Himmel nichts unmöglich und so nahte prompt die Rettung in Form eines Tornados, der mit affenartiger Geschwindigkeit auf mich zugerast kam und erst kurz vor meiner Nasenspitze zum stehen kam. Da erkannte ich dann auch, dass es sich gar nicht um einen Tornado handelte sondern um eine Sumse.
Ihr wisst nicht, was eine Sumse ist? Nun dann will ich es euch kurz erklären:
Eine Sumse ist ein goldlockiges, pausbackiges Wesen - halb Mensch, halb Kolibri (!) das zusätzlichen Turboantrieb erhält, durch einen äußerst munteren Schwarm wilder Hummeln im Hintern.
Und so packte mich nun dieses Sumse beim Kragen, fing an wie wild zu rotieren und schleifte mich kurzerhand durch den Kakao bis ans andere Ufer (ein Schelm, wer …) und setzte mich wohlbehalten daselbst ab.

„Hallo Olymp!“

„Hallo Imke!“

;-)

Autor:

Imke Schüring aus Wesel

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