The Day after Senf Teil 3
Ort der Handlung: Oben auf dem Olymp
Zeit der Handlung: Wenige Stunden nach der Apokalypse
„Grumpf, ächz, stöhn! Ich glaub dat letzte Bier war schlecht!“, noch ganz benommen wie kurz nach der Geburt oder auch nach einem jahrelangen Koma, öffnet Willi langsam die Augen und blinzelt dem blendend, gleißenden Licht entgegen entgegen, dass ihm von Oben an leuchtet wie eine sehr aufdringliche Operationstischlampe.
„Bin ich tot und im Himmel?“, fragt Willi mit wachsendem erstaunen. „Und wenn ja, wie komme ich hier hin?“
„Du bist im Himmel aber tot bist du nicht!“, grollt aus der Nähe eine tief-sonore Stimme mit einem wahnsinnig beruhigenden Klang.
„Dann kann ich ja nur in einem Flugzeug sein und nach dem AmbiLente hier zu schließen bin ich nicht bei Ryanair.“, Willi setzt sich mühsam aufrecht und versucht seinen Gleichgewichtssinn zu reaktivieren, aber das dauert seine Zeit, denn schließlich geht er auffe sippzich zu.
„Hahahahaha!“, lacht da so die tief-sonore Stimme aus dem Hintergrund, dass die komfortablen Sitz- und Liegewolken in leichtes aber angenehmes Schwingen und Beben versetzt und das gefällt dem Willi sehr zum wohlwollen seines Hinterns.
„Willi, Willi, Willi deinen Humor fand ich schon immer köstlich, deswegen habe ich dich nach der Entrückung auch sofort in meinen ganz persönlichen Lustgarten bringen lassen um dich mal persönlich kennen zu lernen.“
Willi kratzt sich verwundert am Kopf und begreift noch nicht so ganz, was da eigentlich mit ihm passiert ist. Misstrauisch fragt er in den blütenweis, reinlichen Raum hinein „Wer zur Hölle spricht da eigentlich?“
'BssssssT' macht es, Willi bekommt einen kleinen Stromschlag versetzt.
„Nicht Fluchen!“, brummelt streng der plötzlich aufgetauchte Gabriel, der hat Willi mit einem Faser kurz in die Seite gepiekst, aber der war natürlich nur auf ganz leichte Betäubung eingestellt. Und im nächsten Augenblick ist Gabriel auch schon wieder verschwunden.
„Lustgarten? Für sowas habbich kein Geld, lebe doch knapp unter der Armutsgrenze und wenn meine Ex-Verlobte das mitkriegt, dann macht sie mir die Hölle heiß!“, versucht Willi sich aus der Affaire zu ziehen.
„Hahahahahahaha!“, donnert es erneut mit den damit einhergehenden Schwingungen und Bebungen. „Jetzt komm erst mal mit und wir trinken einen Ambrosia, keine Sorge es wird dir schmecken und dann zeig ich dir auch durch meinen 'Bodenspion' das treiben deiner Bürgerreporter Kollegen ein Stockwerk tiefer.“, die tief-sonore Stimme zeigt nun ihre ganze Gestalt eines ca. 20 Meter großen, uralten aber dennoch recht agilen Mannes, mit bis zum Boden reichenden Rauschebart.
Gemeinsam gucken die beiden nun durch den 'Bodenspion' und sehen zu, was die übrigen Lkler so treiben.
In einer Ecke des Olymp stehen Manfred Schuermann, Paul Scharrenbroich und Thorsten Ottofrickenstein und unterhalten sich angeregt mit dem fliegenden Spaghettimonster. Tof beanstandet dabei besonders kritisch die historisch ungenaue Aneinanderreihung von Endzeitszenarien. Christoph Diederich stößt zu den Disputanten und mischt sich äusserst interessiert in die Unterhaltung mit ein. Er fügt an, er glaube nicht an „ein Leben danach“ und verlangt doch lieber gleich richtig tot zu sein. Ralf E. Dörnbaum kann es nicht lassen, er hält das ganze für eine Verschwörung und verlangt auf der Stelle den Geschäftsführer zu sprechen!!! Die unbekannte Frau mit dem Hemdchen über dem Kopf kauert daneben auf einer Wolke, die Arme krampfhaft um die Knie geschlungen und wippt hospitallierend vor und zurück und wiederholt dabei leierhaft „Ich will, aber ich darf nicht, ich will aber ich darf nicht, ich will aber ich darf nicht!“
Willi guckt den alten Mann mit Rauschebart verwundert an und fragt diesen:
„Ist das die Hölle?“
„Nö Willi, das sind ganz normale Menschen, die brauchen keine Hölle!“
Willi guckt nochmal versonnen auf das Schauspiel unter ihm, erhebt dann den Kelch mit dem köstlichen Ambrosia und prostet dem alten Mann mit Rauschebart zu.
„Prost Wülli“, sagt Gott
„Prost Sami, ach ne sorry ;-)!“
Autor:Imke Schüring aus Wesel |
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