Startschuss zur Nachbarschaftshilfe in Ginderich
Soziales Netz als Vorsorge fürs Alter
Netzwerk soll Generationen verbinden
„Dass Nachbarschaft in Ginderich großgeschrieben wird“, so die Koordinatorin des Vereins Dorfschule Ginderich e.V., Anke Bückmann, „habe ich während meiner Tätigkeit natürlich längst gemerkt.“
Effektiver ist die Hilfe unter Nachbarn aber, wenn sie koordiniert wird und man weiß, wer wann für wen Zeit hat. Zu diesem Zweck plant der Verein, in dem linksrheinischen Weseler Ortsteil die offizielle Einrichtung einer Nachbarschaftshilfe, in der Jung für Alt, Gesund für Krank oder Gesellig für Einsam da sein sollte.
Zum Aufbau eines entsprechenden Netzwerkes hat sich die Koordinatorin der Unterstützung von Gerrit Heetderks bedient, der als ehemaliger Geschäftsführer des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Nordrhein e.V. und des Ev. Zentrums für Quartiersentwicklung bereits mehrere solcher Netzwerke in NRW bei ihrer Gründung unterstützt hat.
Beim Infoabend in der Gindericher Dorfschule am Mittwoch unterbreitete der 67jährige den etwa 30 Besuchern seine Pläne sowie den Grund dafür anhand eines Beispiels.
Schnell wurde den Anwesenden klar, dass das eigene Netzwerk aus Freunden, Kindern und Kollegen im Alter durch Wegzug der Kinder und Tod der Freunde und Bekannten ständig dünner wird. „Dann ist man oft auf Hilfe der Gesellschaft angewiesen, um den Alltag zu meistern oder zumindest angenehm zu machen und nicht den Rest seines Lebens in Einsamkeit zu fristen“, so Heetderks. Wichtig dabei sei, dass jeder im Netzwerk das übernehme, was ihm Spaß macht und seine Unterstützung für die anderen nicht als reine Notwendigkeit ansehe.
„Die Jungen helfen den Alten und später wird ihnen wiederum von der nächsten Generation geholfen“, resümierte der Recklinghausener. In kleinen Workshops unter den Anwesenden drückten diese ihre Wünsche für die eigene Zukunft aus. Dabei waren gemeinsame Theater- und Konzertbesuche, Reisen, Spieleabende, Sport und vieles mehr, das man in Gruppen oder zumindest zu zweit erleben kann. Aber auch den Wunsch nach einer Senioren Wohngemeinschaft im Alter drückten einige aus, um ihren Lebensabend in Gesellschaft zu verbringen. Erst zaghaft bildeten gleichgesinnte Zuhörer auf Vorschlag des Referenten die eine oder andere kleine Gruppe, um sich über die eigenen Wünsche auszutauschen.
Allgemein wurde die Idee „Gemeinsam für Ginderich“ positiv angenommen, so dass einer weiteren Realisierung nichts im Wege stehen sollte.
Weitere Interessierte jeden Alters können sich an Anke Bückmann unter 02803 585 oder per email an bueckmann@dorfschule-ginderich.de wenden.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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