Patienten in Schülerhand

"Schüler leiten eine Station" im EVK Wesel

Zwei spannende Wochen, voller neuer und prägender Eindrücke und Erlebnisse liegen hinter den Auszubildenden. Die Idee für eine begrenzte Zeit eine Schülerstation im EVK Wesel durchzuführen hatte Dorothee Rauer, die im Rahmen ihrer Fachweiterbildung zur Stationsleitungsposition die Aufgabe hatte, ein besonderes Projekt auf die Beine zu stellen.

„Bereits meine ganze berufliche Laufbahn liegen mir die Auszubildenden sehr am Herzen“, so Rauer. „Da war es für mich nur konsequent und naheliegend, ein Projekt für und mit Auszubildenden zu planen und umzusetzen. Unterstützt durch meine Stations-Mitarbeitenden und dem Praxisanleiterteam hatte ich eine wunderbare Projektgruppe im Hintergrund, so dass die Auszubildenden viele Möglichkeiten hatten, sich ganz auf die neue Situation einzulassen, dabei Neues auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen und so ihre eigenen Fachkompetenzen zu steigern.“

Alle Patienten hatten eingewilligt
Die Unfallchirurgische Station der Klinik für Orthopädie, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie bot sehr gute Voraussetzungen für diesen besonderen Stations-Einsatz bei dem alle Patienten informiert und eingewilligt hatten. Aber, zu einem reibungslosen Stationsablauf gehört auch ein eingespieltes Team, deshalb mussten sich die Schüler schon auf den ersten gemeinsamen Planungs-Treffen in die verschiedenen Rollen einteilen und die dazugehörigen Aufgaben verteilen: beispielsweise Stationsleitungen, Bereichsleitungen, Praxisanleitungen, etc.. Bereits vor dem ersten Frühdienst hieß es darum unter anderem Dienstpläne schreiben und interne Fortbildungen planen.

Never alone

Während die Auszubildenden den normalen Stationsdienst organisierten, Visiten begleiteten und ausarbeiteten und die (operierten) Patienten der Unfallchirurgie rundum pflegten und versorgten, agierten die Projekt- und Stationsleitung und insgesamt zehn Praxisanleiter im Hintergrund und standen stets zur Verfügung wenn Unterstützung benötigt wurde. Im EVK Wesel sind insgesamt rund 35 Praxisanleiter vor Ort eingesetzt und jederzeit für die angehenden Pflegefachkräfte ansprechbar. „Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen praktischen und theoretischen Ausbildung der Pflegefachfrauen und -männer ist uns ein besonderes Anliegen“, erklärt Lisa Boland, Zentrale Praxisanleiterin. „Unsere Auszubildenden werden daher auch persönlich und individuelle, unter Berücksichtigung des aktuellen pflegewissenschaftlichen Fortschritts, ausgebildet.“

Ein voller Erfolg

Zusammenfassen lässt sich sagen, ganz gleich, welche Aufgaben die Einzelnen übernommen haben, die Premiere von ‘Schüler leiten eine Station‘, war ein voller Erfolg. Alle haben sehr gut im Team funktioniert und werden ganz sicher die restliche Zeit ihrer Ausbildung von diesen zwei intensiven lehr- und lernreichen Wochen profitieren. Es war ein unglaublich spannendes Projekt und auch ein Sprung ins kalte Wasser, aber man hätte sehr viel mehr Weitblick erhalten, resümierten die Auszubildenden bei der Zertifikatsübergabe. Besonders der Rollentausch hätte allen viel gebracht und den Zusammenhalt auch kursübergreifend gestärkt.

Kollegen von morgen

„Damit auch zukünftige Auszubildende von diesen Erfahrungen profitieren, wird es sicher eine Wiederauflage geben“, so Jörg Rebhun, Leitung Pflegemanagement. „Mir ist es sehr wichtig, dass unsere Auszubildenden wissen, wie viel Spaß es macht, sich einmal in der Rolle als examinierte Pflegefachfrau oder Pflegefachmann auszuprobieren. Denn, unsere angehenden Pflegefachkräfte sind die Kolleginnen und Kollegen von morgen und somit eine sehr gute Investition in die Zukunft.“