Talk unterm Schirmchen
Neu: die Zeitung zum Anfassen!
Wie sorgt man dafür, dass aus einem in den Briefkastenschlitz reingezwängtem Zeitungspapier ein reges Zusammentreffen mit musikalischer Untermalung wird?
Dirk Bohlen vom Weseler präsentierte Donnerstagmittag in der Fußgängerzone genauso eine Verwandlung von Papier in Schauplatz — denn wo sonst aus Geschehen ein Zeitungsbericht wird, wurde dort und dann aus einem Zeitungsbericht reges Geschehen. Aber auf Anfang.
Für die Aktion "Talk unterm Schirmchen" ludt der Mann von Redaktionswelt in der Mittwochsausgabe Leser*innen des Weselers ein, ihre persönlichen Anliegen, Themenwünsche, Nachfragen und Anregungen einzubringen — denn wo sich eine Lokalzeitung nunmal ihrem beschränkten Horizont rühmt (nicht falsch verstehen, das ist ja stolz verstrichenes Lokalkolorit als 50l-Farbeimer!), da soll es schließlich nicht an Bürgernähe mangeln.
Und um das Zusammentreffen trefflich akustisch zu untermalen, standen dort auch zwei Mitglieder (des Trios) Julia Bluhm und David Rohmann der Band The Compliments parat — und erfreuten mit feiner, schöner, mit sensibel gecoverter, wie auch auch mit selbstgemachter Musik. Am 26.07. sind sie übrigens auch im Haus Drögenkamp in Bislich zu hören und sehen.
Gesprächspartner waren unter Anderem Zoe und Simone van Alst, die eine Geschichte über Gastfamiliensuche in Wesel und Umgebung anregten und Sängerin Michaela Grebe (von der Band LOFX, die sich überwiegend auf akustische Evergreens spezialisiert hat) und die sich auch ein bisschen über den Zeitungsbetrieb erkundigte.
Brigitte Brzeski, die in der vorherigen Woche bereits über die Wichtigkeit der öffentlichen Wahrnehmung pflegender Angehöriger sprach, stellte nun auch ihre Freundin und »Leidensgenossin« Sylvia Pasieka vor, und diese wurde auch gleich mit den notwendigen Infos versorgt, wer beim Niederrhein-Anzeiger sich diesem Thema annehmen könnte. Zum Abschluss des Freilicht-Meetings neben Fielmann kauften sich die Beiden in Elke Verlandes Laden »Firlefanz« noch je eine Dose Weseler Luft, deren Erlös sich nicht in Luft auflöst, sondern dem guten Zweck (Tierheim) zufließt.
Zugegebenermaßen kämpfen die Zeitungen in Deutschland um Aufmerksamkeit. Doch auch die Menschen streben nach Wahrnehmung. Zeitungen und Menschen eint der Wunsch, zu erzählen und aus Geschichten und Eindrücken etwas zu erwecken, was das Leben bereichert. Man muss sie nur zusammenführen, den Menschen und die Zeitung.
Und das macht der Weseler gerade auf die niedrigschwelligste und lebendigste Art in nachahmenswerter Weise vor. Mit dem Talk unterm Schirmchen ins Herz der Menschen — Druckerschwärze und Pixelschrift machts möglich.
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Falls Sie bis hier unten noch nicht weggeklickt haben: danke für Ihr nettes Dranbleiben, diesen Text zu vereinnahmen! Als kleine Anerkennung erzähle ich Ihnen noch einen soeben ersonnenen Kalauer aus dem thematischen Umfeld »Feedback-Einholung«:
"Wo steckt man in einem Seefrüchte-Restaurant die Beschwerde über schluckauf-hicksende-Miesmuscheln rein? Richtig, in den Hummerkasten." Verstehen Sie? Ich hab das »K« durch ein »H« erse.... Okay, ich mach ja schon Schluss.
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(und so beschreibt Verlags-Volontär Christian Schaffeld diesen angenehmen Termin in Wesel am Rhein!)
Autor:Timothy Kampmann aus Wesel |
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